Die Pflegeversicherung braucht eine Reform. Aber nicht so.
Abschaffung des Pflegegrades 1: Die Pflegeversicherung braucht eine Reform. Aber nicht so.
Die Bundesregierung erwägt die Abschaffung des Pflegegrades 1, um die finanziellen Löcher der Pflegeversicherung zu stopfen. Darin sieht der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) das falsche Signal.
Berlin, 29. September 2025 | Dazu Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD: „Die Pflegeversicherung braucht dringend eine Reform, jedoch nicht auf dem Rücken der Betroffenen. Seit Jahren liegen Vorschläge zur Finanzierung der Pflegeversicherung auf dem Tisch, wie die Herausnahme versicherungsfremder Leistungen aus der Sozialen Pflegeversicherung. Anstatt diese ernsthaft zu prüfen, droht die Regierung damit, pflegebedürftigen Menschen noch stärker ins Portemonnaie zu greifen. Das ist Panikmache und die Weigerung, eigene Hausaufgaben zu machen.
Gerade der Pflegegrad 1 bietet wichtige Hilfen für Menschen mit beginnenden körperlichen oder demenziellen Einschränkungen. Der monatliche Entlastungsbetrag von 131 Euro kann hier für wichtige Unterstützung genutzt werden. Hinzu kommen Zuschüsse für den Wohnungsumbau oder einen Notrufknopf. Mit dieser Hilfe werden nachbarschaftliche Hilfestrukturen befördert und ein Verbleib in der Häuslichkeit unterstützt. Eine Streichung führt jegliche Bemühungen, Menschen in ambulanten Settings zu halten und zu unterstützen, ad absurdum.
Gerade im ambulanten Bereich muss die Lücke zwischen steigenden Preisen und Pflegesachleistungen geschlossen werden. Eine Dynamisierung der Budgets wäre hier dringend gefordert. Wer stattdessen über die Abschaffung des Pflegegrades 1 diskutiert, setzt das völlig falsche Signal und beteiligt sich aktiv am Abbau unseres Sozialstaates.“
Zum VKAD
Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Dahinter stehen mehr als 2.200 Einrichtungen und Dienste mit rund 100.000 Mitarbeitenden. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise.
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