Einsatz eines Therapiebegleithundes
Name des Projektes:
Einsatz eines Therapiebegleithundes.
Träger:
Caritas Trägergesellschaft St. Elisabeth gGmbH
Zielgruppe:
Bewohner:innen, Angehörige, Mitarbeiter:innen
Beschreibung:
Die tiergestützte Intervention bereichert den Alltag von Senior:innen und trägt zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei. In der Ergotherapie für ältere Menschen liegt der Fokus weniger auf Rehabilitation, sondern vielmehr auf dem Erhalt, der Förderung und der Verbesserung von Fähigkeiten. Dabei wird der Hund nicht nur als direktes Interaktionsobjekt genutzt, sondern auch als Brücke für soziale Kontakte.
Die Arbeit kann auf drei Ebenen erfolgen:
- „Mit dem Hund“ – beispielsweise durch gemeinsame Spaziergänge mit Bewohner:innen im Rollstuhl.
- „Für den Hund“ – etwa beim gemeinsamen Backen von Leckerlis in kleinen Gruppen.
- „Über den Hund“ – indem der Hund als Gesprächsanlass dient und soziale Kontakte fördert.
Gerade im Alter neigen Menschen dazu, sich zurückzuziehen. Hier fungiert der Hund als „Eisbrecher“ und „Türöffner“, der soziale Interaktion erleichtert.
Wissenschaftliche Erklärungsansätze
- Biophilie-Hypothese: Die natürliche Verbundenheit zwischen Mensch und Tier ist evolutionär begründet und bildet die Grundlage der tiergestützten Intervention.
- Du-Evidenz: Menschen fühlen sich instinktiv zu bestimmten Tieren hingezogen, was den Aufbau von Beziehungen erleichtert.
- Bindungstheorie: Tiere können für Menschen eine emotionale Bindungsfunktion übernehmen, ähnlich wie soziale Beziehungen.
- Spiegelneurone: Emotionale Zustände des Hundes können sich auf Bewohner:innen übertragen – beispielsweise wirkt ein ruhender Hund beruhigend auf sein Umfeld.
- Hormonelle Effekte: Der Kontakt mit Hunden führt zur Ausschüttung von Oxytocin, das Vertrauen und Entspannung fördert sowie Stress reduziert.
- Social-Support und Buffering: Tiere wirken als „soziale Puffer“ und können in stressigen Situationen beruhigend auf Menschen einwirken.
Die tiergestützte Intervention nutzt diese Erkenntnisse gezielt, um Senior:innen nicht nur emotional zu stärken, sondern auch soziale Teilhabe und Wohlbefinden zu fördern.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Die Anwesenheit und Interaktion mit Akiko hat nachweislich positive Effekte auf die Bewohner:innen. Das Streicheln wirkt blutdrucksenkend, stressreduzierend und stabilisiert den Kreislauf. Zudem verbessert sie die psychische Befindlichkeit und schafft eine angenehme Atmosphäre, die soziale Isolation überwindet und zu Freude sowie spielerischer Aktivität anregt.
Akiko erfüllt eine „Katalysatorfunktion“ für die zwischenmenschliche Kommunikation. Sie steigert das Interesse an der Umwelt, verlängert die Aufmerksamkeitsspanne und erleichtert die Kontaktaufnahme zwischen den Bewohner:innen. Ihre Anwesenheit fördert Empathie, Fürsorglichkeit und Verantwortungsbewusstsein, während der direkte Kontakt Verhärtungstendenzen löst, die Fantasie anregt und die Erlebnisfähigkeit vertieft.
Besonders innerhalb von Gruppenaktivitäten zeigt sich ihre motivierende Wirkung. Bewohner:innen beobachten sie gerne und freuen sich über ihr oft gemütliches Verhalten. In Bewegungsrunden sorgt sie für Heiterkeit, wenn sie eine Übung erst nach mehreren Anläufen ausführt – viele Bewohner:innen erkennen sich in ihrem Verhalten wieder. Zudem erinnert sie an frühere Haustiere und schafft so emotionale Verbindungspunkte.
Mit ihrer ruhigen und ausgeglichenen Art wirkt Akiko besonders positiv auf Bewohner:innen mit beginnender Demenz, die häufig unter Ängsten und Unruhe leiden. Sie bietet einen beruhigenden Gegenpol und trägt zur Entschleunigung bei. Auch für das Pflegepersonal kann sie eine entspannende Funktion übernehmen – einige Mitarbeitende suchen gezielt am Nachmittag eine kurze Streicheleinheit bei ihr, um Stress abzubauen.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Die tiergestützten Angebote sind mittlerweile fest in den Alltag der Einrichtung integriert. Gruppen- und Einzelangebote werden gezielt mit Akiko verbunden, um den größtmöglichen Nutzen für die Bewohner:innen zu erzielen. Vor Einführung des Projekts gab es in der Einrichtung noch kein entsprechendes Konzept, jedoch zeigen sich alle Mitarbeitenden aufgeschlossen und erfreut über das zusätzliche Angebot.
Akiko begleitet die tiergestützten Aktivitäten fast wöchentlich und ist sowohl in Gruppen- als auch Einzelangeboten eingebunden. Um eine sichere und effektive Umsetzung zu gewährleisten, werden Kommandos, Tricks und Verhaltensweisen im Vorfeld zu Hause trainiert und schrittweise in die Arbeit integriert.
Ein zentraler Punkt für die Weiterentwicklung ist die Frage, wie die Interaktion zwischen den Bewohner:innen und Akiko weiter intensiviert werden kann. Künftig soll verstärkt daran gearbeitet werden, bestehende Angebote auszubauen und neue Inhalte zu entwickeln, um Akiko noch gezielter in die Arbeit mit den Bewohner:innen einzubinden.

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