Konzept Leading Nurse”
Name des Projektes:
Konzept “Leading Nurse” zur Pflegeorganisation in der stationären Langzeitpflege
Träger:
Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde, Obere Königstr. 4b, 96052 Bamberg
Zielgruppe:
Bewohner:innen, Mitarbeiter:innen
Beschreibung:
Die Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde in Bamberg führt ein vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördertes Pilotprojekt zur Einführung des Pflegeorganisationssystems „Leading Nurse“ in derzeit 14 Pflegeeinrichtungen durch, perspektivisch in 16. Ziel ist es, die Pflegequalität trotz Personalmangels zu verbessern und eine nachhaltige Transformation der Arbeitsweise und Kultur in den Einrichtungen zu ermöglichen.
Im Mittelpunkt steht eine neue Verantwortungsübernahme und -verteilung, die Pflegefachkräfte durch die Delegation bestimmter Tätigkeiten entlastet. Dies geht mit einer Neudefinition der Rolle der Pflegefachkräfte sowie einer Veränderung der Personalstruktur und internen Abläufe einher. Ein Rahmenkonzept bietet Orientierung für die individuelle Umsetzung in den Einrichtungen.
Das Projekt folgt einem strukturierten Change-Prozess, bei dem die neue Pflegeorganisation schrittweise entwickelt und erprobt wird. Die Mitarbeitenden werden in diesem Organisationsentwicklungsprozess dazu befähigt, flexibel auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren, neue Lösungen zu entwickeln und bestehende Prozesse zu reflektieren und anzupassen.
Ein zentraler Bestandteil ist die Qualifizierung von Pflegefachkräften zu „Leading Nurses“ durch die Katholische Akademie Regensburg. Diese übernehmen die fachliche Verantwortung für eine Bewohnergruppe, planen und steuern deren Pflegeprozesse und fungieren als Ansprechpersonen für Angehörige. Zudem koordinieren sie interne und externe Beteiligte im Versorgungsprozess, um eine bewohnerorientierte und zielführende Pflege sicherzustellen.
Die Leading Nurses arbeiten eng mit allen Berufsgruppen zusammen, wobei ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar definiert sind. Sie sind für die Anleitung, Beratung und Begleitung von Pflegehilfskräften und ehrenamtlichen Pflegepersonen verantwortlich und delegieren pflegerische Tätigkeiten professionell an Hilfskräfte. Damit übernehmen sie eine verantwortliche Leitungsfunktion in der neuen Pflegeorganisation.
Zusätzlich zur Weiterbildung der Pflegefachkräfte bietet das Projekt weitere Qualifikationsmaßnahmen an: Pflegefachhelfer:innen können ihr Wissen durch Auffrischungskurse aktualisieren, während Pflegehelfer:innen durch Pflegebasiskurse das Qualifikationsniveau 2 erreichen können.
Eine wissenschaftliche Begleitung durch die Evangelische Hochschule Nürnberg stellt sicher, dass die Projektergebnisse umfassend evaluiert werden und als Modell für andere Träger dienen können.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Im fachlichen Bereich wurden wesentliche Vorgaben im „Musterhaus“, dem Rahmen für die neue Pflegeorganisation, festgehalten. Zum Ende des zweiten Projektjahres wurden mehrere Soll-Prozesse definiert, darunter der Aufnahmeprozess vom Einzug bis zur Eingewöhnung, die Pflegeprozessplanung und -nachsteuerung für bestehende Bewohner:innen sowie die Pflegeprozessplanung bei Veränderungen im Pflegebedarf. Zudem wurden neue organisatorische Strukturen eingeführt, darunter die klare Trennung der Verantwortlichkeiten zwischen Wohnbereichsleitung und Leading Nurse, die Zusammenlegung von Dienstplanbereichen sowie die Entscheidungshoheit der Leading Nurse für die Pflegeprozessplanung ihrer Bewohner:innen-Gruppe. Diese Maßnahmen gingen mit einer Neudefinition der Rollenprofile im Pflegebereich einher.
Durch die Steigerung der Effizienz konnte eine spürbare Entlastung für Leitungen und Mitarbeitende erreicht werden. Die Einführung des „Leading Nurse“-Systems führte zu einer klareren Aufgabenverteilung und verbesserten Abläufen. Die Leading Nurses übernehmen die Planung und Vernetzung innerhalb des Pflegeprozesses, wodurch eine ganzheitliche Einschätzung der Risiken und Bedürfnisse der Bewohner:innen ermöglicht wird. Dies trägt zu einer individuelleren und persönlicheren Pflege bei, stärkt die Bindung zwischen Bewohner:innen, Angehörigen und Fachkräften und erhöht die Zufriedenheit aller Beteiligten. Auch die Pflegedienst- und Einrichtungsleitungen profitieren von der optimierten Zusammenarbeit.
Die Mobilisierung der Mitarbeitenden und die Entwicklung einer positiven Haltung zur Veränderung sind weitere zentrale Ergebnisse des Projekts. Die Partizipation der Mitarbeitenden an den Veränderungsprozessen und die Möglichkeit zur Qualifikation und Weiterbildung haben eine hohe Veränderungsbereitschaft gefördert. Dies zeigt sich sowohl in den qualitativen Rückmeldungen aus den Einrichtungen als auch in der aktiven Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Für die Umsetzung des Projekts wurden gezielt personelle Ressourcen eingeplant. Die Projektverantwortliche ist mit 0,20 Vollzeitstellen (VB) eingebunden, während die Projektkoordination mit 0,50 VB besetzt ist.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Weiterbildung der Leading Nurses und Pflegehilfskräfte. Jede Leading Nurse durchläuft eine 160-stündige Qualifikation, wobei bis Dezember 2024 bereits 106 Pflegefachkräfte die Weiterbildung abgeschlossen haben oder sich noch in der Ausbildung befinden. Zusätzlich absolvieren Pflegehelfer:innen eine 120-stündige Weiterbildung, die bis Ende 2024 bereits 88 Teilnehmende abgeschlossen oder begonnen haben.
Zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Projekts werden jährlich rund 16 Workshops und Gremiensitzungen mit den Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen durchgeführt.
Das Projekt wird aktiv von etwa 48 Mitarbeitenden begleitet, während die Ergebnisse der Maßnahmen insgesamt rund 1.000 Mitarbeitende in den beteiligten Einrichtungen betreffen.

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