Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Name des Projektes:
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Träger:
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria, Graseggerstraße 105, 50737 Köln
Zielgruppe:
Bewohner:innen, hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen
Beschreibung:
Das Projekt „Lebenskrisen im Alter besser meistern“ zielt darauf ab, die Begleitung älterer Menschen in schwierigen Lebensphasen durch qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiter zu verbessern. Der Alterungsprozess ist nicht nur durch körperliche Einschränkungen wie Seh- und Hörverlust oder nachlassende Mobilität geprägt, sondern auch durch psychosoziale Herausforderungen. Dazu gehören Pensionierung, der Verlust nahestehender Menschen, erlebte Traumata oder der Umzug in eine Pflegeeinrichtung.
Zur Qualifizierung der Ehrenamtlichen wurde ein Curriculum zur Ausbildung von Seniorencoaches entwickelt und in fünf Kursen durchgeführt. Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) dient dabei als pädagogisches Konzept.
Seminarinhalte:
- Die hohe Kunst des Älterwerdens – Kennenlernen und Entscheidungsfindung
- Miteinander reden – einander verstehen – Kommunikation und Gesprächsführung
- Psychische Erkrankungen im Alter
- Die Person in der Rolle des Coaches – Vertiefung und Reflexion (mit Ehrenamtskoordinatorin)
- Hypotheken und Ressourcen der eigenen Lebensgeschichte
- Auseinandersetzung mit Sterben und Tod – Umgang mit einem Lebensthema
- Mein Weg zum Seniorencoach – Abschluss und feierliche Zertifizierung
Die Teilnehmenden reflektieren ihren eigenen Lebensweg und setzen sich intensiv mit dem Prozess des Alterns auseinander. Ziel ist es, eine empathische Haltung zu entwickeln und sich in die Situation älterer Menschen hineinzuversetzen. Wichtige Lernpunkte umfassen Selbstwahrnehmung, Beziehungsaufbau und Interventionsmöglichkeiten.
Während der neunmonatigen Weiterbildung wurden die Teilnehmenden durch begleitende Supervision unterstützt – eine Begleitung, die auch nach Abschluss des Kurses fortgesetzt wird.
Die Ausbildung befähigt ehrenamtliche Mitarbeiter dazu, ältere Menschen individuell in ihren Lebensphasen zu begleiten. Als Seniorencoaches schaffen sie einen geschützten Raum für Austausch, in dem ältere Menschen ihre Herausforderungen besprechen und annehmen können.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Aus Sicht der Bewohner:innen
Eine direkte Befragung der Bewohner:innen wurde bewusst vermieden, um keinen Leistungsdruck für die Seniorencoaches zu erzeugen. Indirekte Rückmeldungen von Bewohner:innen und Angehörigen zeigen jedoch eine hohe Zufriedenheit mit der ehrenamtlichen Begleitung. Die Seniorencoaches schenken den Bewohner:innen kostbare Zeit, ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte und bieten Trost und Ermutigung in herausfordernden Lebensphasen.
Aus Sicht der ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen
- Erleben eines hohen Maßes an Wertschätzung
- Ehrenamtliche Arbeit wird zu einem integralen Bestandteil professionellen Handelns
- Profilierung und Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit
- Förderung der Selbstreflexion und Erweiterung der Kenntnisse und Handlungskompetenzen
- Sicherheit im Umgang mit herausfordernden Situationen wird gestärkt
- Erreichen von Bewohner:innen, die sonst schwer zugänglich sind
Aus Sicht der hauptamtlichen Mitarbeiter:innen
- Integration der Ressourcen und Kompetenzen der Seniorencoaches in die Betreuung
- Teilnahme der Seniorencoaches an der Mäeutischen Bewohnerbesprechung
- Gegenseitiges Feedback zwischen Haupt- und Ehrenamt hat sich verbessert
- Spürbare Erweiterung des methodischen Handwerkszeugs
- Ehrenamtliche Kolleg:innen geben wertvolle Impulse für die Betreuung
- Entwicklung eines strukturierten Abstimmungsprozesses zur Verbesserung von Information, Kommunikation und Transparenz, der eine engere Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen ermöglicht hat.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Jeder Kurs erstreckte sich über neun Monate und umfasste insgesamt 14,5 Seminartage sowie 24 Stunden Gruppensupervision. Diese intensive Weiterbildung erforderte eine hohe persönliche Zeitinvestition seitens der ehrenamtlichen Teilnehmer:innen.
In die Umsetzung waren mehrere Akteure eingebunden:
- Koordinatorinnen Ehrenamt
- Seniorenhausleitungen und Bereichsleitungen für Abstimmungsprozesse
- Ein Gesamtverantwortlicher für das Projekt sowie die Geschäftsführung auf Trägerebene
Die TZI-Referent:innen und Supervisor:innen kamen größtenteils von extern. Eine Ordensschwester (TZI-Lehrbeauftragte), die in einem Seniorenhaus lebte, sowie zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen mit TZI-Diplom übernahmen ebenfalls Teile der Schulung.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch Fördermittel und Fundraising, wodurch ein großer Teil der Kosten gedeckt wurde. Nach Abzug dieser Mittel verblieb ein mittlerer fünfstelliger Betrag pro Kurs, einschließlich der Verpflegungskosten und Honorare für die Referentinnen.

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