Pflege braucht politischen Rückenwind – die katholische Langzeitpflege fordert klare Signale von neuer Bundesregierung
Pflege braucht politischen Rückenwind – die katholische Langzeitpflege fordert klare Signale von neuer Bundesregierung
Mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung mahnt der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), die Pflege stärker in den Fokus der politischen Arbeit zu rücken. Die ersten 100 Tage müssen genutzt werden, um überfällige Reformen auf den Weg zu bringen.
Berlin, 7. Mai 2025 | Dazu Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD: „Wir gratulieren den frisch vereidigten Mitgliedern des Bundeskabinetts ganz herzlich zum Amtsantritt. Besonders der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken wünschen wir viel Erfolg und ein gutes Händchen für die kommenden Aufgaben.
Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie die Pflege nicht länger auf später vertröstet, sondern den notwendigen politischen Rückenwind gibt, um spürbare Verbesserungen zu erreichen.“
Dietrich-Schleicher weiter: „Wir erwarten keine weiteren Prüfaufträge oder zusätzliche Regulierungen für Pflegeeinrichtungen, sondern konkrete Schritte. Modellprojekte reichen nicht aus, es braucht jetzt eine klare Linie und zügige Umsetzung.“
Ein erster Schritt ist die rasche Verabschiedung des bereits vorbereiteten Pflegekompetenzgesetzes. Das Gesetz sieht vor, die Aufgaben der Pflegefachkräfte auszuweiten und darüber hinaus die Verfahren zur Vergütungsverhandlung zu vereinfachen. „Hier liegt ein umsetzungsreifer Vorschlag auf dem Tisch, ein erster Schritt, um die Versorgung zu stabilisieren. Die Refinanzierung muss endlich mit den realen Kosten mithalten können“, so Dietrich-Schleicher.
Bereits im Koalitionsvertrag hatte der VKAD deutliche Lücken kritisiert: Die wirtschaftliche Lage vieler Pflegeeinrichtungen ist angespannt, Träger kämpfen mit steigenden Ausgaben, verzögerten Zahlungen der Sozialhilfeträger und fehlenden Investitionsmitteln. Gleichzeitig steigen die Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner weiter an.
Der VKAD fordert:
- Eine unbürokratische Vorfinanzierung der Sozialhilfeleistungen durch die Bundesländer, um Liquiditätsprobleme bei Trägern abzufedern.
- Einhaltung verbindlicher Fristen und Sanktionen bei verzögerten Pflegesatzverhandlungen, damit Träger zuverlässig planen können.
- Eine verlässliche Refinanzierung der Digitalisierung und die Einbindung der Pflege in die Telematikinfrastruktur.
„Die neue Gesundheitsministerin steht vor einer zentralen Aufgabe. Die Pflege kann nicht länger vertröstet werden“, betont Dietrich-Schleicher. „Was wir jetzt brauchen, ist ein belastbares Programm für die Langzeitpflege. Es geht um die Zukunft einer verlässlichen Versorgung in unserem Land.“
Zum VKAD
Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Dahinter stehen mehr als 2.200 Einrichtungen und Dienste mit rund 100.000 Mitarbeitenden. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise.
Weitere Pressemitteilungen
Qualifiziert, motiviert und ausgebremst: Träger der katholischen Altenhilfe fordern schnellere Anerkennung internationaler Pflegekräfte
11.06.2025 | Internationale Pflegekräfte sind aus den Teams in Pflegeeinrichtungen nicht mehr wegzudenken und werden in Zukunft noch deutlich mehr gebraucht. Doch obwohl viele von ihnen einsatzbereit sind, blockieren langwierige und bürokratische Anerkennungsverfahren ihren Einsatz. Anlässlich einer Fachtagung in Frankfurt fordert der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) ein Umdenken…. (mehr lesen)
Jedes dritte Pflegeheim geht mit über 100.000 Euro in Vorleistung
26.05.2025 | Rasant steigende Zuzahlungen bringen immer mehr Bewohner:innen und damit auch die Träger stationärer Einrichtungen in finanzielle Engpässe. Laut einer aktuellen bundesweiten Umfrage des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) und des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) beantragen 43 Prozent der Bewohner:innen von Pflegeheimen Sozialhilfe. Aber der Weg zur finanziellen Unterstützung ist für die Betroffenen eine Geduldsprobe. Viele Sozialämter kommen mit der Bearbeitung der Anträge nicht hinterher. … (mehr lesen)
12. Mai: Internationaler Tag der Pflegenden | Pflege sichern heißt Zukunft sichern: Ausbildung voranbringen und Angehörige entlasten
09.05.2025 | Zum Internationalen Tag der Pflegenden (12.Mai) fordern der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband, der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), die neue Bundesregierung auf, unverzüglich erste Entlastungen für die Menschen auf den Weg zu bringen, die beruflich oder im familiären Umfeld pflegen: Die Ausbildung der Pflegefachassistenzkräfte muss bundesweit einheitlich neu geregelt und der Beruf damit attraktiver gestaltet werden. Allen Fachleuten ist klar, dass der Personalmix in der Pflege auf Assistenzkräfte dringend angewiesen ist…. (mehr lesen)
Pflege braucht politischen Rückenwind – die katholische Langzeitpflege fordert klare Signale von neuer Bundesregierung
07.05.2025 | Mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung mahnt der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), die Pflege stärker in den Fokus der politischen Arbeit zu rücken. Die ersten 100 Tage müssen genutzt werden, um überfällige Reformen auf den Weg zu bringen…. (mehr lesen)
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
10.04.2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
19.03.2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)