Pflegeberuf stärken. Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten zügig umsetzen
Berlin/Freiburg, 12.05.2022 | Am heutigen "Internationalen Tag der Pflegenden" steht weltweit die Profession Pflege im Fokus. Aus diesem Anlass fordert der VKAD, zur Stärkung des Pflegeberufs die geplante Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten auf Pflegefachkräfte zügig umzusetzen.
Dazu Eva-Maria Güthoff, Vorstandsvorsitzende des VKAD: "Der Bundesgesundheitsminister lässt eine pflegepolitische Strategie bisher schmerzlich vermissen. Es geht nicht nur um das Dauerthema der Personalgewinnung. Ebenso wichtig sind Weiterentwicklung und Aufwertung des Pflegeberufes, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Attraktivität des Berufsbildes zu steigern."
Heilkundliche Tätigkeiten: Pflege in Deutschland hinkt anderen Ländern hinterher
Beispielhaft steht hierfür die Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten auf Pflegefachkräfte. Anders als in anderen OECD-Staaten dürfen Pflegefachkräfte in Deutschland bislang keine medizinischen Tätigkeiten ausüben, wie etwa die Versorgung chronischer Wunden oder Diabetes- und Infusionstherapien.
In dem 2021 vom Bundesrat gebilligten Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung sind verpflichtende Modellvorhaben zur Übertragung ärztlicher Tätigkeiten auf Pflegefachpersonen inzwischen festgeschrieben. "Die geplanten Modellvorhaben müssen nun zügig angestoßen und deren Ergebnisse zeitnah umgesetzt werden", fordert Güthoff.
"Angesichts des steigenden Pflegebedarfs in unserer Gesellschaft ist die starre Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen nicht mehr zeitgemäß", erklärt Güthoff. "Neben den genannten positiven Effekten, die eine Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten auf Pflegefachkräfte bewirkt, ist ein weiterer der Bürokratieabbau durch abgekürzte Verordnungswege", erläutert Güthoff.