Reform der Pflegeversicherung: Ziel verfehlt
Reform der Pflegeversicherung: Ziel verfehlt
Berlin, 3. Juli 2024 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) kritisiert den Bericht zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung, der heute im Bundeskabinett beraten wird. Lösungen, die zur nachhaltigen Reform der Pflegeversicherung beitragen, lassen sich darin nicht finden.
Regierung steckt den Kopf in den Sand
Dazu die VKAD-Vorsitzende Barbara Dietrich-Schleicher: „Die Regierungskoalition hat sich darauf verständigt, die Situation in der Pflege spürbar zu verbessern. Jetzt steckt sie 14 Monate vor der Wahl den Kopf in den Sand. Das ist ein schlechtes Zeichen für die professionelle Pflege und vor allem für alle Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen in diesem Land.“
Dietrich-Schleicher weiter: „Sollten die Kassen bald nicht mehr rechtzeitig zahlen können, werden sich Insolvenzen von Pflegeeinrichtungen häufen. Der Bedarf an pflegerischer Versorgung ist riesig – Tendenz steigend. Die Politik muss entschieden handeln, damit nicht noch mehr Träger in finanzielle Schieflagen geraten und benötigte Versorgungskapazitäten abgebaut werden.“
Sofortmaßnahme: Leistungsdynamisierung
„Neben einer grundlegenden Finanzierungsreform der Pflegeversicherung, die über die Legislaturen hinausreicht, müssen Sofortmaßnahmen ergriffen werden“, fordert die VKAD-Vorsitzende und führt das Beispiel ambulant versorgter Pflegebedürftiger an: „Immer mehr der in der Häuslichkeit versorgten Menschen verzichten auf pflegerische Leistungen. Wenn jemand auf Körperpflege verzichtet, weil diese zu teuer geworden ist, dann läuft etwas gehörig schief. Die Pflegeversicherung muss so ausgestattet sein, dass die Schere zwischen den gestiegenen Preisen und den Pflegesachleistungen – dazu gehören Körperpflege, Betreuung oder Hauswirtschaft – geschlossen wird. Eine pragmatische Sofortmaßnahme wäre die angemessene Dynamisierung des Budgets. Ambulante Pflege muss wieder bezahlbar werden“, so Dietrich-Schleicher.
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