Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
VKAD: Finanzielle Lage der Pflegeeinrichtungen bleibt blinder Fleck der Politik
Berlin, 10. April 2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD.
Liquiditätsprobleme werden ausgeblendet
Während viele Altenhilfeeinrichtungen unter massiven Außenständen durch Sozialhilfeträger leiden und zähe Pflegesatzverhandlungen zu Liquiditätsengpässen führen, bleibt der Koalitionsvertrag zur drängenden Finanzsituation in der Pflege still. „Dass sich die angekündigte Bund-Länder-Kommission dieser Problematik annimmt, ist nicht erkennbar“, so Dietrich-Schleicher. „Die wirtschaftliche Lage scheint der Politik egal zu sein.“
Zwar sind die angekündigten Schritte zum Bürokratieabbau und zur Stärkung von Vertrauen in der Pflege wichtige Signale, aber auch hier mangelt es an konkreten Maßnahmen. Dietrich-Schleicher betont: „Hier muss vom tatsächlichen Bedarf ausgegangen und die Perspektive der Pflege unbedingt einbezogen werden.“
Reformpläne dürfen nicht verwässern
Die geplante Bund-Länder-Kommission unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände zur großen Pflegereform bewertet der VKAD grundsätzlich als richtigen Schritt. Zugleich warnt der Verband jedoch nachdrücklich vor einer Verwässerung der Reformziele. „Es steht viel Verantwortung im Raum. Entscheidend wird sein, ob die angekündigten Maßnahmen auch konsequent und praxisnah umgesetzt werden“, betont Dietrich-Schleicher. Aus Sicht des VKAD ist es dabei unerlässlich, dass auch die Expertise der Leistungserbringerverbände auf Bundesebene in den Reformprozess aktiv eingebunden wird.
Digitalisierung: Tempo, Verlässlichkeit und Einbindung der Pflege unverzichtbar
Kritisch sieht der VKAD auch die unkonkreten Aussagen zur Digitalisierung im Koalitionsvertrag. „Die Pflege hängt bei der Digitalisierung seit Jahren hinterher. Nicht aus Mangel an Bereitschaft, sondern weil es an verlässlichen Rahmenbedingungen fehlt“, sagt Dietrich-Schleicher. „Jetzt kommt es darauf an, Tempo zu machen und die Pflegepraxis konsequent einzubeziehen.“
Insbesondere bei der Anbindung an die Telematikinfrastruktur und bei der Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) darf es zu keinen weiteren Fristverschiebungen kommen. „Jede Verzögerung führt zu Unsicherheit bei den Trägern und bremst notwendige Investitionen“, warnt Dietrich-Schleicher.
Gleichzeitig weist der VKAD darauf hin, dass die digitale Transformation von Pflegeeinrichtungen mit erheblichem organisatorischem und finanziellem Aufwand verbunden ist. „Damit Pflegeeinrichtungen diese Herausforderung überhaupt bewältigen können, braucht es eine Anpassung und Aufstockung bestehender Fördermittel, beispielsweise nach § 8 Absatz 8 SGB XI“, so Dietrich-Schleicher.
Die VKAD-Vorsitzende macht deutlich: „Digitalisierung kann die Pflege unterstützen, aber nur, wenn sie mit der Expertise der Pflege gestaltet wird. Wer das ignoriert, verfehlt die Realität.“
Pflegekompetenzgesetz: Qualität muss gesichert bleiben
Positiv bewertet der VKAD, dass das Pflegekompetenzgesetz und das Pflegeassistenzgesetz kurzfristig auf den Weg gebracht werden sollen – ebenso die rechtliche Absicherung des sogenannten „kleinen Versorgungsvertrags“. Zugleich warnt Dietrich-Schleicher vor einer Verkürzung der Ausbildungszeiten: „Die im bisherigen Kabinettsentwurf vorgesehene Dauer von 18 Monaten muss bestehen bleiben. Qualität darf nicht geopfert werden.“
Über den VKAD
Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Dahinter stehen mehr als 2.200 Einrichtungen und Dienste mit rund 100.000 Mitarbeitenden. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise.
Weitere Pressemitteilungen
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
10.04.2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
19.03.2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)
Pflegeeinrichtungen massiv unter Druck: VKAD fordert Bürokratieabbau
04.02.2025 | Überbordende bürokratische Prozesse belasten zunehmend die Pflege in Deutschland. Immer mehr stationäre Pflegeheime und ambulante Dienste kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt an, Hindernisse in der neuen Legislatur konsequent abzubauen…. (mehr lesen)
30 Jahre Pflegeversicherung sind kein Grund zum Feiern
02.01.2025 | Vor 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung als Teilleistungssystem eingeführt, um Pflegebedürftige finanziell abzusichern und Kommunen zu entlasten. Heute steht das System vor grundlegenden Herausforderungen. Der VKAD sieht den Bedarf einer Reform, statt einfacher Beitragserhöhungen…. (mehr lesen)
Pflege muss Priorität auf der politischen Agenda haben!
17.12.2024 | Die Ampelregierung hat ihre pflegepolitischen Ziele verfehlt. Angesichts einer sich dramatisch zuspitzenden Situation in der stationären und ambulanten Pflege muss das Thema in der kommenden Legislatur zwingend auf die politische Agenda. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordert ein Bundesministerium für Pflege und Gesundheit…. (mehr lesen)
Ehrenamt in der Altenhilfe stärken: Alle Möglichkeiten nutzen
04.12.2024 | Ehrenamtliches Engagement bringt Begegnung, Gemeinschaft, Freude und Lebensqualität für beide Seiten: Für bürgerschaftlich Engagierte ebenso wie für Menschen im Alter. Die Gewinnung Ehrenamtlicher ist keine Selbstverständlichkeit. Träger gemeinnütziger Organisationen können dabei bestehende Rahmenbedingungen nutzen, um Engagement attraktiv zu gestalten. Der Caritasverband Westerwald Rhein-Lahn, Mitglied im Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert…. (mehr lesen)
VKAD-Bundestagung in Bamberg
VKAD-Bundestagung in Bamberg
Pflege vernetzt: die Bundestagung in Bamberg bot dafür ein lebhaftes Forum
Die 24. VKAD-Bundestagung brachte vom 11. bis 12. März 2025 Fachleute, Entscheider:innen und Praktiker:innen aus der katholischen Pflegelandschaft zusammen, um Impulse zu setzen zum Themenkreis „Pflege vernetzt: Mensch und digitale Technologie in der Langzeitpflege“. In 16 Fachforen und drei Vorträgen präsentierten rund 30 Referent:innen ihre Perspektiven auf eine zukunftsfähige Altenhilfe.
Save the Date: Die nächste VKAD-Bundestagung findet vom 08. bis 09. Juni 2027 in Berlin statt.






Dirk Schürmann (beide CV für den Kreis Olpe): 1. Platz des Innovationspreises.




















anhand der eigenen Prothese den Nutzen assistiver Techologie









Angebote präsentierten sich den Gästen der Bundestagung








Veranstalter
10117 Berlin
Ansprechperson
Weitere Veranstaltungen

Wo Menschen gepflegt werden, darf Seelsorge nicht fehlen – die Zukunft der Pastoral in der Altenpflege
Die Pflege älterer Menschen steht vor großen Veränderungen: Die Pflegearrangements werden vielfältiger und individueller – die Herausforderungen wachsen. Seelsorge unterstützt Menschen inmitten zunehmender Pflegebedürftigkeit, existentiellen Fragen und Einsamkeit. Welche Rolle spielt sie für Pflegebedürftige, An- und Zugehörige sowie Pflegende, sei es im professionellen oder ehrenamtlichen Bereich?… (mehr lesen)

Vortrag: Wohnen im Alter
Die meisten Menschen möchten bis ins hohe Alter selbstbestimmt leben und wohnen. Doch wie kann das gelingen? Das Onlineseminar gibt Ihnen die Möglichkeit, gemeinsam über folgende Fragestellungen ins Gespräch zu kommen: Welche Wohnwünsche haben ältere Menschen? Wie ist die aktuelle Wohnsituation Älterer? Passen die Bedürfnisse zu den vorhandenen Wohnformen im Alter? Wie kann das Thema „Wohnen im Alter“ in Ihrem Arbeitsfeld aufgegriffen werden?… (mehr lesen)

Fachtag Internationale Pflegekräfte gewinnen und integrieren – Erfolgsstrategien für Träger
Die Gewinnung internationaler Pflegekräfte ist zunehmend wichtig für die Langzeitpflege. Die Fachtagung in Frankfurt am Main beleuchtet ethische, rechtliche und strategische Aspekte dieses komplexen Prozesses. Hochkarätige Expert:innen diskutieren die Bedeutung fairer Anwerbung, aktuelle politische Entwicklungen sowie praxisnahe Best Practices von Mitgliedern im VKAD…. (mehr lesen)

Netzwerktreffen für Geschäftsführende im VKAD
Die Sanierung und das Bauen von Pflegeimmobilien unter Nachhaltigkeitsaspekten stellt Träger vor Herausforderungen. Unstrittig sind die Vorteile solcher Maßnahmen: der CO2-Ausstoß wird verringert, die Lebensqualität für Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen steigt, die Energieeffizienz wird gesteigert, die Kosten langfristig gesenkt. Doch das Sozialgesetzbuch setzt enge Vorgaben: Investitionen müssen „ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich“ sein…. (mehr lesen)

Symposium | Organisationsentwicklung, die nicht kalt lässt – von der Krise zur Veränderung in der Langzeitpflege
Neue gesetzliche Vorgaben, demografischer Wandel und wirtschaftliche Herausforderungen erfordern ein Umdenken in der Organisationsentwicklung der Langzeitpflege. Wie können Einrichtungen mit Veränderungen konstruktiv umgehen? Welche ethischen, soziologischen und praktischen Ansätze helfen, tragfähige Strukturen zu schaffen, die sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende stärken?… (mehr lesen)

Vortrag: Spirituell selbstbestimmt auch im Alter und am Lebensende
Was tröstet, lässt hoffen angesichts von unlösbaren Fragen von älteren, schwer kranken, sterbenden Menschen? Wie kann man ihre Würde achten, spirituelle Selbstbestimmung respektieren und in der seelsorglichen Begleitung auf Sinnfragen, existentielle Nöte oder spirituelle Sorgen eingehen? … (mehr lesen)

Vortrag: Weniger ist mehr – bedachter Umgang mit Psychopharmaka und anderen Medikamenten in Altenpflegeheimen
Der unverhältnismäßige Gebrauch von Psychopharmaka kann die Lebensqualität älterer Menschen deutlich mindern und birgt erhebliche Risiken wie z.B. Stürze. Überdurchschnittlich häufig sind Menschen mit Demenz von dem Problem betroffen…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
Verbändebündnis fordert von der neuen Regierung mehr Verantwortung für die Digitalisierung in der Pflege
Berlin, 19. März 2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt. In der neuen Legislaturperiode muss dafür gesorgt werden, dass mehr Verlässlichkeit bei den Rahmenbedingungen, der Finanzierung und bei der Fristsetzung und Realisation von Gesetzen zur Digitalisierung in der Pflege geschaffen wird.
Hintergrund der Forderungen ist ein vom Bündnis durchgeführter stichprobenartiger Faktencheck, zu Gesetzen und Maßnahmen der Pflege-Digitalisierung mit Blick auf angekündigte Starttermine, zeitlichen Verschiebungen und Umsetzungen. Bei den untersuchten neun Beispielen wird deutlich: keine gesetzte Frist wurde bislang eingehalten – weder bei der Einführung des E-Rezepts, der ePA für Alle, der vollelektronischen Abrechnung nach SGB V oder der Einführung der Telematikinfrastruktur. Beispielhaft negativ ist beim Faktencheck die Einführung des E-Rezeptes aufgefallen: Zwischen Ankündigung und gesetzlicher Umsetzung lagen zwei Jahre. Die einzige Konstante ist die Unzuverlässigkeit.
Das Verbändebündnis sieht für die Pflege akuten Handlungsbedarf: Insbesondere gilt es finanzielle Rahmenbedingungen und unternehmerische, wirtschaftliche Freiheit für ambulante und stationäre Einrichtungen und Organisationen wieder herzustellen und darauf aufbauend, die Pflege in Deutschland zu stärken. Ziel muss es sein, die Pflege in der Mitte und als tragende Säule der demokratischen Gesellschaft zu verankern. Nur verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen, Einrichtungen und Verbände sind ein Garant für zukunftsfähige Investitionen in ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, bei Herstellern und Dienstleistern.
Zur Stärkung und Sicherung der Pflege in Deutschland fordert das Verbändebündnis:
- Strategieplan für die Zukunft
- Bis Ende 2025 sollen Standards und Leitfäden für die Digitalisierung entwickelt werden.
- Bis Anfang 2026 muss die Digitalisierung in der Pflege messbar verbessert werden, mit einem klaren nationalen Strategieplan.
- Digitale Teilhabe fördern
- Es sollen neue Berufsfelder an der Schnittstelle von Pflege und Technik geschaffen werden.
- Digitalkompetenzen müssen in der Aus- und Weiterbildung verbindlich verankert werden, um die Akzeptanz und das Verständnis für digitale Lösungen zu fördern.
- Klarer Rechtsrahmen und sichere Finanzierung
- Die Refinanzierung gesetzlicher Regelungen muss reformiert werden, um sowohl Investitionen als auch Betriebskosten und IT-Ressourcen abzudecken.
- Die gezielten Einsparungen durch Digitalisierung müssen den Pflegeeinrichtungen zugutekommen.
- Investitionen in Infrastruktur und Innovation
- Ein eigener Fonds für Digitalisierung und Innovation in der Pflege muss geschaffen werden, um moderne Infrastrukturen für die ambulante und stationäre Pflege zu ermöglichen.
Das Verbändebündnis steht dem für die Fortsetzung der begonnenen Gespräche zur Digitalisierung der Pflege fortlaufend zur Verfügung.
Über das Verbändebündnis “Digitalisierung in der Pflege”
Um die Digitalisierung auch in der Pflege in Deutschland voranzubringen, haben sich neun Verbände aus dem Sozial-, Pflege- und Gesundheitswesen im Jahr 2020 zum Bündnis “Digitalisierung in der Pflege” zusammengeschlossen. Der VKAD ist Mitglied im Bündnis.
Weitere Pressemitteilungen
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
10.04.2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
19.03.2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)
Pflegeeinrichtungen massiv unter Druck: VKAD fordert Bürokratieabbau
04.02.2025 | Überbordende bürokratische Prozesse belasten zunehmend die Pflege in Deutschland. Immer mehr stationäre Pflegeheime und ambulante Dienste kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt an, Hindernisse in der neuen Legislatur konsequent abzubauen…. (mehr lesen)
30 Jahre Pflegeversicherung sind kein Grund zum Feiern
02.01.2025 | Vor 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung als Teilleistungssystem eingeführt, um Pflegebedürftige finanziell abzusichern und Kommunen zu entlasten. Heute steht das System vor grundlegenden Herausforderungen. Der VKAD sieht den Bedarf einer Reform, statt einfacher Beitragserhöhungen…. (mehr lesen)
Pflege muss Priorität auf der politischen Agenda haben!
17.12.2024 | Die Ampelregierung hat ihre pflegepolitischen Ziele verfehlt. Angesichts einer sich dramatisch zuspitzenden Situation in der stationären und ambulanten Pflege muss das Thema in der kommenden Legislatur zwingend auf die politische Agenda. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordert ein Bundesministerium für Pflege und Gesundheit…. (mehr lesen)
Ehrenamt in der Altenhilfe stärken: Alle Möglichkeiten nutzen
04.12.2024 | Ehrenamtliches Engagement bringt Begegnung, Gemeinschaft, Freude und Lebensqualität für beide Seiten: Für bürgerschaftlich Engagierte ebenso wie für Menschen im Alter. Die Gewinnung Ehrenamtlicher ist keine Selbstverständlichkeit. Träger gemeinnütziger Organisationen können dabei bestehende Rahmenbedingungen nutzen, um Engagement attraktiv zu gestalten. Der Caritasverband Westerwald Rhein-Lahn, Mitglied im Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
Berlin, 14. März 2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen.
In den Jahren der Ampelkoalition ist in Sachen Pflege nicht viel passiert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Pflege links liegen lassen. Die Pflegeversicherung laviert am Rand der Zahlungsunfähigkeit, die Eigenanteile im Pflegeheim werden unbezahlbar, es fehlen Pflegeheimplätze und -angebote für die Versorgung zu Hause. Die Pflegebranche ächzt unter den Bürokratielasten und der innovationsfeindlichen Systemstruktur aus den neunziger Jahren. „Da macht die Ankündigung im Sondierungspapier von Union und SPD wieder Hoffnung“, freut sich Bernhard Schneider, Sprecher der Initiative Pro-Pflegereform und Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung: „Die zukünftigen Koalitionäre versprechen eine große Pflegereform. Und wir liefern heute die Blaupause dafür.“
Gesamtkonzept für bezahlbare Pflege in einer Welt ohne Sektoren
Auf knapp 100 Seiten wird wissenschaftlich fundiert ein Gesamtkonzept zu einer „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ vorgestellt: Die Pflegeversicherung wird einer Finanz- und Strukturreform unterzogen und zu einer Vollversicherung mit begrenzten Eigenanteilen weiterentwickelt. Das Gutachten nimmt erstmals alle Versorgungsformen im Pflegeheim und zu Hause in den Blick. Es entwirft ein Gesamtkonzept, welches ohne die Aufteilung in ambulant/stationär auskommt. Stattdessen ermöglicht es individuelle Pflegearrangements nach dem Prinzip Wohnen und Pflege (in einer Welt ohne Sektoren) und wirft damit Bürokratielasten über Bord. Und es gibt Antworten, wie eine individuelle, bedarfsorientierte Leistungsbemessung, innovative Versorgungsformen und die stärkere Einbindung der Zivilgesellschaft dem drohenden Fachkräftemangel entgegenwirken können. Damit stößt das Gutachten die Tür auf für eine Pflegeversicherung der Zukunft.
Entlastung im Pflegeheim und Stärkung der Häuslichkeit
Das Gutachten zeigt darüber hinaus Lösungen auf, wie durch eine systematische Begrenzung der Eigenanteile in allen Pflegesettings Pflege wieder bezahlbar wird. Damit kann auch der sozialversicherungsrechtliche Anspruch erfüllt werden, Sozialhilfebedürftigkeit im Pflegefall zu verhindern. Eine solche Vollversicherung mit begrenztem Eigenanteil und mehr Leistungen kostet mehr Geld, vor allem in der zweiten Reformstufe, wenn die Pflege zu Hause umfassend reformiert werden soll. Deshalb entwickelt das Gutachten auch Bausteine für eine Finanzreform und weist über verschiedene Modellrechnungen nach, dass damit der Beitragssatz gegenüber dem Status quo stabilisiert werden kann.
Drei Reformstufen zwischen 2026 und 2030
Für das Reformkonzept wird zudem ein Zeitplan entwickelt, der die Vision einer neuen Pflegeversicherung 2.0 in drei aufeinander aufbauenden Reformschritten abbildet. Schon ab 2026 in der ersten Reformstufe soll durch die Begrenzung der Eigenanteile im Pflegeheim eine spürbare Entlastung für pflegebedürftige Personen greifen. Ab 2028 sollen dann Reformbausteine umgesetzt werden, mit denen die Pflege vor allem im häuslichen Bereich durch individuelle Leistungsbemessung, ein neues Pflegegeld 2.0 und eine Leistungserbringung im 3-Instanzen-Modell mit Casemanagement in eine neue Dimension geführt werden soll. Ab 2030 sollen die bürokratischen Sektoren und damit die Geburtsfehler aus den neunziger Jahren endgültig überwunden sein.
Die Stärke des Gutachtens liegt darin, eine seit acht Jahren andauernde Diskussion um eine Struktur- und Finanzreform der Pflege aufzugreifen und dabei Reformvorschläge aus 26 Positionspapieren in einem zukunftsfähigen Gesamtkonzept zusammenzufügen. Eine solche Neuausrichtung der Pflegeversicherung ist angesichts der zunehmenden Probleme unausweichlich. Die neue Regierungskoalition hat mit dem vorliegenden Gutachten von Heinz Rothgang eine maßgeschneiderte Vorlage, diese Zukunftsaufgabe anzugehen.
VKAD bekräftigt die Notwendigkeit sektorenfreier Versorgung
Zusätzlich unterstreicht Andreas Wedeking, Geschäftsführer des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland, die Notwendigkeit einer sektorenfreien Versorgung, in der die Grenzlinie zwischen ambulanter und stationärer Versorgung aufgehoben wird: „Die Pflegeleistung muss an den Bedarfen der Menschen ausgerichtet sein und das ist nur in einer sektorenfreien Versorgungsstruktur möglich. Einige Träger zeigen mit Gesamtversorgungsverträgen bereits, wie es geht. Doch starre Länderregelungen und zögerliche Kassen verhindern den Fortschritt. Das muss sich dringend ändern!“
Zum Hintergrund
Beauftragt wurde das Gutachten von der Initiative Pro-Pflegereform, die sich seit 2016 bundesweit für eine Pflegereform einsetzt und von über 120 Pflegeunternehmen mit 1.000 Pflegeheimen und 300 Pflegediensten sowie über 60 Verbände und Organisationen unterstützt wird. Mehr dazu, inklusive des aktuellen Gutachtens: www.pro-pflegereform.de
Über den VKAD
Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Dahinter stehen mehr als 2.200 Einrichtungen und Dienste mit rund 100.000 Mitarbeitenden. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise. Er ist Mitglied der Initiative Pro-Pflegereform.
Weitere Pressemitteilungen
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
10.04.2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
19.03.2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)
Pflegeeinrichtungen massiv unter Druck: VKAD fordert Bürokratieabbau
04.02.2025 | Überbordende bürokratische Prozesse belasten zunehmend die Pflege in Deutschland. Immer mehr stationäre Pflegeheime und ambulante Dienste kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt an, Hindernisse in der neuen Legislatur konsequent abzubauen…. (mehr lesen)
30 Jahre Pflegeversicherung sind kein Grund zum Feiern
02.01.2025 | Vor 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung als Teilleistungssystem eingeführt, um Pflegebedürftige finanziell abzusichern und Kommunen zu entlasten. Heute steht das System vor grundlegenden Herausforderungen. Der VKAD sieht den Bedarf einer Reform, statt einfacher Beitragserhöhungen…. (mehr lesen)
Pflege muss Priorität auf der politischen Agenda haben!
17.12.2024 | Die Ampelregierung hat ihre pflegepolitischen Ziele verfehlt. Angesichts einer sich dramatisch zuspitzenden Situation in der stationären und ambulanten Pflege muss das Thema in der kommenden Legislatur zwingend auf die politische Agenda. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordert ein Bundesministerium für Pflege und Gesundheit…. (mehr lesen)
Ehrenamt in der Altenhilfe stärken: Alle Möglichkeiten nutzen
04.12.2024 | Ehrenamtliches Engagement bringt Begegnung, Gemeinschaft, Freude und Lebensqualität für beide Seiten: Für bürgerschaftlich Engagierte ebenso wie für Menschen im Alter. Die Gewinnung Ehrenamtlicher ist keine Selbstverständlichkeit. Träger gemeinnütziger Organisationen können dabei bestehende Rahmenbedingungen nutzen, um Engagement attraktiv zu gestalten. Der Caritasverband Westerwald Rhein-Lahn, Mitglied im Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
Bamberg, 11. März 2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege.
Zukunftsweisende ambulante Versorgung: 1. Preis für „Integrierte Pflegebegleitung“
Pflegebedürftigkeit stellt Angehörige oft vor große Herausforderungen. Hier setzt das Projekt „Integrierte Pflegebegleitung“ der Caritasverbände Paderborn und Olpe an. Die neue Leistung ambulanter Pflegedienste kombiniert individuelle Beratung, psychosoziale Unterstützung und eine enge Vernetzung mit dem sozialen Umfeld der Betroffenen. Ein interdisziplinäres Team aus Pflegekräften, Sozialarbeiter:innen und Alltagsbegleiter:innen unterstützt Menschen im Alter und pflegende Angehörige bis zu sechs Monate lang, bis die Pflegesituation wieder stabilisiert ist.
Ein geschützter Raum für schwule Männer mit Demenz: 2. Preis für „Bleib Du!“
Der Caritasverband Düsseldorf hat mit dem Projekt „Bleib Du!“ ein bundesweit einzigartiges Angebot geschaffen, das speziell auf schwule Männer mit Demenz zugeschnitten ist. Männer, die im Laufe ihres Lebens oft Ausgrenzung erfahren haben, finden hier einen geschützten Raum, in dem sie sich verstanden und akzeptiert fühlen. Das Projekt verfolgt einen Peer-to-Peer-Ansatz: Ehrenamtliche schwule Männer begleiten die Teilnehmenden, um ihnen soziale Teilhabe zu ermöglichen. Das wöchentliche Treffen hat sich zu einer Gemeinschaft entwickelt, die sich gegenseitig stärkt und unterstützt.
Sorgende Dorfgemeinschaft: 3. Preis für das „Quartiershaus Hetzerath“
Mit dem Quartiershaus Hetzerath hat die Pflegegesellschaft St. Martin Trier der BBT-Gruppe ein Konzept für den ländlichen Raum geschaffen. Das Haus vereint verschiedene Wohn- und Pflegeangebote mit einem Nachbarschaftstreff, Tagespflege und einem medizinischen Versorgungszentrum. Damit wird eine „sorgende Dorfgemeinschaft“ geschaffen, die pflegebedürftige Menschen in ihrem gewohnten Umfeld unterstützt. Durch das Engagement eines Bürgervereins werden niederschwellige Betreuungsangebote und eine aktive Nachbarschaftshilfe sichergestellt.
Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland, würdigt das Engagement aller Teilnehmenden: „Angesichts der herausfordernden Lage in der Pflege ist es beeindruckend, wie viele unserer Mitglieder sich – im Großen wie im Kleinen – für Veränderungen im Sinne der Pflegebedürftigen einsetzen. Jedes dieser Projekte zeigt, dass es Menschen gibt, die mit Herzblut an Lösungen arbeiten. Dafür gebührt allen Beteiligten unser Dank. Wir hoffen, dass die unterschiedlichen Projekte Kreise ziehen, denn eines ist klar: Die Zukunft der Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingt besser, wenn es vor Ort Ideengeber für ein gemeinsames Miteinander gibt. Den Gewinner:innen gratulieren wir sehr herzlich!“
Der VKAD-Innovationspreis wird alle zwei Jahre verliehen. Die nächste Ausschreibung findet 2027 statt.
Mehr Informationen zu den Gewinnerprojekten und allen Bewerbungen finden sich auf www.vkad.de/innovationspreis
Über den VKAD
Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) vereint rund 500 Träger der katholischen Langzeitpflege in Deutschland. Dahinter stehen mehr als 2.200 Einrichtungen und Dienste mit rund 100.000 Mitarbeitenden. Der bundesweit tätige Fachverband innerhalb des Deutschen Caritasverbandes vertritt die Interessen seiner Mitglieder durch politische Lobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und fachliche Expertise.
Downloads:
- Preisträger:innen 1. Platz: V.l.n.r. Mirielle Röttger und Rainer Keßler (beide Caritasverband Paderborn e.V.), Marion Hegener und Dirk Schürmann (beide Caritasverband für den Kreis Olpe e.V.)
- Preisträger:innen 2. Platz: Andrea Konkel, Bernd Bauer (beide Caritasverband Düsseldorf e.V.)
- Preisträger 3. Platz: V.l.n.r. Michael Bernard und Michael Molitor (beide BBT-Gruppe – Region Trier)
Fotograf: Timo Allin
Weitere Pressemitteilungen
Koalitionsvertrag ignoriert wirtschaftliche Not der Altenhilfe
10.04.2025 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) zeigt sich enttäuscht über zentrale Lücken im gestern veröffentlichten Koalitionsvertrag. „Bitter stößt auf, dass die wirtschaftliche Schieflage vieler Einrichtungen und Dienste mit keinem Wort erwähnt wird“, kritisiert Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des VKAD…. (mehr lesen)
Fast alle Fristen verschoben – Die Digitalisierung der Pflege braucht mehr Verlässlichkeit
19.03.2025 | Das Verbändebündnis „Digitalisierung in der Pflege“ fordert von einer neuen Bundesregierung, dass die Pflegebranche innerhalb der Gesundheitswirtschaft einen höheren Stellenwert einnimmt…. (mehr lesen)
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)
Pflegeeinrichtungen massiv unter Druck: VKAD fordert Bürokratieabbau
04.02.2025 | Überbordende bürokratische Prozesse belasten zunehmend die Pflege in Deutschland. Immer mehr stationäre Pflegeheime und ambulante Dienste kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt an, Hindernisse in der neuen Legislatur konsequent abzubauen…. (mehr lesen)
30 Jahre Pflegeversicherung sind kein Grund zum Feiern
02.01.2025 | Vor 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung als Teilleistungssystem eingeführt, um Pflegebedürftige finanziell abzusichern und Kommunen zu entlasten. Heute steht das System vor grundlegenden Herausforderungen. Der VKAD sieht den Bedarf einer Reform, statt einfacher Beitragserhöhungen…. (mehr lesen)
Pflege muss Priorität auf der politischen Agenda haben!
17.12.2024 | Die Ampelregierung hat ihre pflegepolitischen Ziele verfehlt. Angesichts einer sich dramatisch zuspitzenden Situation in der stationären und ambulanten Pflege muss das Thema in der kommenden Legislatur zwingend auf die politische Agenda. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordert ein Bundesministerium für Pflege und Gesundheit…. (mehr lesen)
Ehrenamt in der Altenhilfe stärken: Alle Möglichkeiten nutzen
04.12.2024 | Ehrenamtliches Engagement bringt Begegnung, Gemeinschaft, Freude und Lebensqualität für beide Seiten: Für bürgerschaftlich Engagierte ebenso wie für Menschen im Alter. Die Gewinnung Ehrenamtlicher ist keine Selbstverständlichkeit. Träger gemeinnütziger Organisationen können dabei bestehende Rahmenbedingungen nutzen, um Engagement attraktiv zu gestalten. Der Caritasverband Westerwald Rhein-Lahn, Mitglied im Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert…. (mehr lesen)
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
Name des Projektes:
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
Träger:
- Caritasverband Paderborn e.V. Kilianstraße 26-28, 33098 Paderborn
- Alten- und Krankenhilfe der Caritas gGmbH Alte Landstraße 4, 57462 Olpe-Rhode
Zielgruppe:
Pflegebedürftige und An- und Zugehörige (Fokus: Selbstbestimmung und Versorgungssicherheit) Mitarbeitende (Fokus: Arbeitszufriedenheit)
Beschreibung:
Eine Pflegesituation ist für die Betroffenen – Pflegebedürftige und An- und Zugehörige gleichermaßen – oft eine große Herausforderung, die diese allein kaum bewältigen können, vor allem, wenn sie unvorbereitet auftritt. Auch im Verlauf führt der Pflegealltag regelmäßig zu Krisen, die immer wieder veränderte Formen der Unterstützung notwendig machen. Die Entwicklung passgenauer Settings bei begrenzten Pflegeangeboten und tendenzieller Überforderung familiärer Systeme erfordert professionelle Unterstützung, die es derzeit nicht gibt, bedingt durch das bestehende verrichtungsfixierte Leistungsrecht.
Gleichzeitig haben Pflegedienste immer weniger Kapazitäten, die Nachfrage nach Unterstützung zu bedienen. Versorgungssicherheit wird perspektivisch kaum noch zu gewährleisten sein. Es sind neue Wege der Unterstützung erforderlich: weg von verrichtungsbezogen Leistungskomplexen, hin zu pflegerischen Hilfen, die sich am geltenden Pflegebedürftigkeitsbegriff orientieren und die Selbstständigkeit der Betroffenen fördern. Dabei soll der Blick nicht allein auf Pflegebedürftige gerichtet werden, sondern auch auf An- und Zugehörige. Gemeinsam sind sie Beteiligte eines „familiären/persönlichen Pflegesystems”.
Auf dieser Grundlage entwickeln und erproben die Caritasverbände Paderborn und Olpe eine neue Leistung ,,integrierte Pflegebegleitung”. Der Begriff „integriert” bezieht sich auf drei Aspekte:
- Die Pflegebegleitung ist in das Gesamtangebot des ambulanten Dienstes integriert.
- Die Pflegebegleitung wird in den Alltag der am familiären/persönlichen Pflegesystem Beteiligten integriert. Sie greift genau die Situation auf, die gerade aktuell ist, z.B. neu auftretende Pflegebedürftigkeit, Ausfall der bisherigen Pflegeperson, Konfliktsituationen zwischen Pflegebedürftigen und An- und Zugehörigen, fehlende Pflegeangebote.
- Integriert meint außerdem, dass verschiedene Formen der Hilfe entsprechend dem jeweiligen Bedarf kombiniert werden, etwa Begleitung und Beratung in psychosozialen Krisen, Mitgestaltung eines passenden Unterstützungsnetzwerks – als Hilfe-Mix aus Profis und Laien -, ggf. Koordination dieses Unterstützungsnetzwerks, Aufklärung über Leistungsansprüche, Anleitung zu pflegerischen Tätigkeiten zur Förderung der (Selbst-)Pflegekompetenz u.a.
,,Pflegebegleitung” meint „Mitgehen” und „Nicht Alleinlassen” im Alltag mit Pflegebedürftigkeit.
Die integrierte Pflegebegleitung hat folgende Ziele:
- Menschen mit Pflegebedarf und ihre An- und Zugehörigen werden befähigt, die Auswirkungen von Pflegebedarf und gesundheitlichen Problemen möglichst selbstständig zu bewältigen.
- Versorgungssicherheit kann auch zukünftig gewährleistet werden.
- Die Fachlichkeit der Mitarbeitenden wird anerkannt.
- Die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden wird verbessert.
Im Projekt wird neben Inhalten und Rahmenbedingungen der Leistung auch deren Refinanzierungsbedarf definiert, damit die Leistung in den Landesrahmenvertrag für die ambulante Pflege in NRW aufgenommen werden kann.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Pflegebedürftige und An- und Zugehörige erleben passgenaue Unterstützung, entwickeln in kurzer Zeit eine stabile Versorgungssituation und sind zufrieden mit der Begleitung Die integrierte Pflegebegleitung orientiert sich an Problem und Bedarfslagen der Pflegebedürftigen und An- und Zugehörigen und befähigt sie, einen eigenen und für sie passenden Unterstützungsrahmen zur Bewältigung des Alltags zu gestalten. Die Unterstützungsangebote zielen genau auf die aktuelle Situation der Betroffenen. Deren Ressourcen, Kompetenzen und ihr soziales Umfeld werden ausdrücklich einbezogen, so dass sie sich als selbstwirksam und möglichst unabhängig von einem Pflegedienst erleben.
Die integrierte Pflegebegleitung ist eine zeitlich befristete Intervention. In den meisten Fällen reichen 4 bis 6 Termine aus, um eine stabile Versorgungssituation aufzubauen bzw. wiederherzustellen. Die Kapazitäten des Pflegedienstes werden auf diese Weise effektiv genutzt. Damit ist die Leistung wirtschaftlich und wirksam – so wie§ 4 Abs. 3 SGB XI es fordert.
Das soziale Umfeld – im Sinne einer sorgenden Gemeinschaft – wird einbezogen. Durch Beteiligung von Personen und Organisationen, die bisher nicht im Pflegealltag involviert sind, werden neue Ressourcen für die Sorgearbeit aufgetan. Das Projekt leistet damit ein Beitrag für eine demografiefeste Versorgungslandschaft.
Mitarbeitende bewerten die Tätigkeit „Pflegebegleitung” als attraktiv. Schon auf die Projektstellen haben sich vergleichsweise viele Personen beworben. Die ausgewählten Projekt Mitarbeitenden – Pflegefachkräfte, Sozialarbeiter*innen, Alltagsbegleiter*innen – schätzen es, dass sie Pflegebedürftige und An- und Zugehörige trotz begrenzter Kapazitäten des Pflegedienstes adäquat unterstützen können. Sie können ihre (Pflege-)Fachlichkeit einbringen und beteiligen sich aktiv an der Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung der Zukunft.
Welche Ressourcen (personell und finanziell) waren erforderlich?
Personell: Bei beiden Trägern sind über den Projektzeitraum von 3 Jahren jeweils 0,75 VK als Projekt-Mitarbeitende beschäftigt. Diese haben eine 4-tägige Basisschulung zur systemischen Beratung erhalten und sind zu Grundlagen des Leistungs- und Betreuungsrechts und zum Einsatz von Hilfsmitteln geschult. Sie werden durch regelmäßiges Coaching und Fallbesprechungen unterstützt.
Die eingerichtete Projekt-Steuerungsgruppe trifft sich 3-4 Mal pro Jahr. Leitungskräfte beider Träger, der Coach und Mitarbeitende des Diözesan-Caritasverbandes planen darin die Entwicklungsschritte, organisieren die Durchführung, evaluieren systematisch und binden weitere Fachleute durch Fachtagungen und -gespräche mit ein.
Zeitlich: Der Aufwand für die Einführung der Leistung lässt sich nicht ohne weiteres bestimmen. Es braucht Überzeugung und Engagement der Leitung des ambulanten Dienstes. Eine ihrer zentralen Aufgaben ist es, das langjährig eingeübt Verständnis von Pflege – das v.a. auf Verrichtungen ausgerichtet ist – hin zum aktuellen Verständnis pflegerischer Hilfen zu entwickeln. Die Erbringung der integrierten Pflegebegleitung benötigt zum einen Zeit für Gespräche mit Pflegebedürftigen und An und Zugehörigen und zum anderen zur Entwicklung von passenden Netzwerken: innerhalb des familiären/persönlichen Pflegesystems, mit Beteiligten aus dem sozialen Umfeld, mit Vereinen, zwischen verschiedenen Professionen innerhalb und außerhalb der Trägerschaft des ambulanten Dienstes, innerhalb der Kommune, mit anderen Beratungsstellen (Pflege-, Kur-, Schuldner-, Suchtberatung u.a.). Bei den im Projekt durchgeführten Begleitungen liegt dieser Aufwand bei durchschnittlich 10-15 Stunden.




1. Preis: “Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulant er Pflegedienste. Ein Projekt der Caritasverbände Paderborn und Olpe…. (mehr lesen)

2. Preis: “Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz des Caritasverbandes Düsseldorf. … (mehr lesen)

3. Preis: Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft. Ein Projekt Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, … (mehr lesen)

Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem
Alterssimulationsanzug bewältigen
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen. Ein Projekt der Katholischen Schule für Pflegeberufe gGmbH Essen…. (mehr lesen)

Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach. Ein Projekt der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria…. (mehr lesen)

Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI
Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI. Ein Projekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. … (mehr lesen)

TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei
TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei. Ein Projekt der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee. … (mehr lesen)

Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk
Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk. Ein Projekt der Gepflegt in Bremen gGmbH…. (mehr lesen)
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
Name des Projektes:
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
Träger:
Caritasverband Düsseldorf e.V., Offene soziale Altenarbeit, Andrea Konkel, Leopoldstr. 30, 40211 Düsseldorf
Zielgruppe:
Schwule Männer mit Demenz im eigenen Zuhause, deren Partner und Caregiver
Beschreibung:
In Düsseldorf lebten am 31.Dezember 2020 644.280 Menschen. Rund 20 % dieser Menschen sind zwischen 50 und 65 Jahre alt, ebenfalls rund 20% sind 65 Jahre und älter. Legt man gängige Statistiken zugrunde, dürften rund 30.000 Schwule und Lesben in der Rheinmetropole leben. Daraus lässt sich ableiten, dass 6.000 Menschen zwischen 50 und 65 Jahren und ebenfalls 6.000 Menschen über 65 Jahren zur queeren Community in Düsseldorf gehören.
Des Weiteren leben in Düsseldorf ca. 15.000 Menschen mit Demenz, was einem Bevölkerungsanteil von rund 2,5% entspricht. Wagt man hier erneut einen Transfer, entspricht dies einer Zahl von 750 Menschen der LSBTI*- Community. Diese Zahlen verdeutlichen sehr klar, dass die Angebotsstruktur für diese Zielgruppe in Düsseldorf und auch bundeweit als defizitär zu beschreiben ist.
Hier setzt das Angebot für schwule Männer mit Demenz an. Diese Zielgruppe, die ihr Leben lang vor familiären, sozialen, politischen und kirchlichen Herausforderungen stand, ist mit dem Bestehen einer Demenz als besonders vulnerabel zu bewerten. Ausgrenzungen aus der Herkunftsfamilie, im Beruf und in der Annahme des eigenen Selbstkonzepts sowie der Auseinandersetzung mit sich Selbst während der AIDS-Pandemie sind einige wenige traumatisierende Erfahrungen, die diese Männer gemacht haben. Diese Erfahrungen können mit einer Demenz erneut aufbrechen, für Misstrauen, Isolation und Rückzug sorgen. Die Erfahrungen und Erlebnisse sind andere als die heterosexueller Männer. Dieser belasteten Gruppe muss empathisch und mit Community-Hintergrund in einem geschützten Raum begegnet werden. Es wurde ein Angebot in Anlehnung an die etablierten Betreuungsgruppen benötigt, das den sicheren Raum, den safe space, für die Gruppe bietet. In der Umsetzung wird der Peer-to-Peer-Ansatz verfolgt, das heißt, dass die schwulen Männern mit Demenz von ehrenamtlichen schwulen Männern belgeitet werden und die männliche Gruppenleitung ebenfalls homosexuell ist. Es handelt sich um ein niedrigschwelliges Betreuungs- und Entlastungsangebot, das wöchentlich für drei Stunden stattfindet.
Sozialpolitische Ziele:
- Stabilisierung der Häuslichkeit, Ambulantisierung der Hilfsangebote, Hinauszögern der stationären Versorgung
- Öffentlichkeitsarbeit- und Lobbyarbeit für die LSBTI*- Community
- Verbesserung der gerontopsychiatrischen Versorgungsstruktur
- Statement des Caritasverbands Düsseldorf für eine offene, bunte und vielfältige Gesellschaft
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Die Gruppe hat sich zu einer Gemeinschaft, zu einer Freundschaft entwickelt. Der Umgang untereinander ist sehr wertschätzend und respektvoll, die Männer nehmen sich in der Demenz an und stärken sich gegenseitig. Sie machen nun wieder Dinge, aus denen sie sich zurückgezogen hatten: Kinobesuche, gemeinsam Essen gehen, gegenseitige Besuche. Ein Teilnehmer, der sich nach dem Tod des Partners sehr zurückgezogen hat, nimmt mit der Gruppe wieder am sozialen Leben teil. Für ihn war die Gruppe ein Weg, um die Trauer ein wenig leichter zu ertragen.
Die Wirkung nach außen ist als durchweg positiv zu beschreiben. Die Fachstellen mit besonderem Blick auf die Community loben das Angebot und stellen hervor, dass es für einen katholischen Träger aus ihrer Sicht etwas besonders sei. Das Angebot wird hierüber beworben und der Szene zugänglich gemacht. Das Magazin „Queer“ u.a. berichteten ausführlich über den Treff und der Möglichkeit der Teilnahme.
Am Christopher-Street-Day in Düsseldorf nimmt die Gruppe „Bleib Du!“ mit weiteren Kolleg*innen des Verbands an der Demonstration teil und wurde von Mitlaufenden sowie Zuschauenden bejubelt und bestärkt.
Für die Männer ist die Gruppe eine Anerkennung ihrer Selbst, stärkt ihr Selbstbild und ihr Selbstkonzept. Die erlebten Stigmatisierungen, das doppelte Coming out (erst die Homsexualität, dann die Demenz) wird geteilt.
Mit diesem bundesweit ersten Angebot wurde eine Versorgungslücke geschlossen, es wird Lobbyarbeit für die queere Community betreiben. Es dient der Einsamkeitsprophylaxe und zögert eine kostenintensive stationäre Versorgung hinaus.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Es müsste eine schwule Fachkraft gefunden werden, die Betreuungs- und Beratungskompetenz mitbringt. Der Stellenumfang umfasst 5 Wochenstunden und teilt sich auf in drei Stunden Betreuungsangebot und zwei Stunden Beratung. Das Angebot wurde im Sinne der AnFöVO als niedrigschwelliges Betreuungsangebot anerkannt, so dass die Betreuung über die Leistungen der Pflegeversicherung abgerechnet werden und die personellen Ressourcen refinanziert sind. Bestehende Räumlichkeiten mit der dahinterstehenden Infrastruktur konnten für die Bewirtung genutzt werden.

1. Preis: “Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulant er Pflegedienste. Ein Projekt der Caritasverbände Paderborn und Olpe…. (mehr lesen)

2. Preis: “Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz des Caritasverbandes Düsseldorf. … (mehr lesen)

3. Preis: Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft. Ein Projekt Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, … (mehr lesen)

Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem
Alterssimulationsanzug bewältigen
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen. Ein Projekt der Katholischen Schule für Pflegeberufe gGmbH Essen…. (mehr lesen)

Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach. Ein Projekt der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria…. (mehr lesen)

Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI
Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI. Ein Projekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. … (mehr lesen)

TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei
TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei. Ein Projekt der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee. … (mehr lesen)

Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk
Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk. Ein Projekt der Gepflegt in Bremen gGmbH…. (mehr lesen)
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft
Name des Projektes:
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft.
Träger:
Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, Dietrichstraße 20a, 54290 Trier (BBT-Gruppe)
Zielgruppe:
Senior:innen und Menschen mit Unterstützungsbedarf sowie deren Angehörige. Darüber hinaus aber alle Menschen aus der Gemeinde und umliegenden Gemeinden.
Beschreibung:
Beschreibung des Quartiershaus-Konzeptes
Die Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH hat zusammen mit Kooperationspartnern in der Gemeinde Hetzerath eine neue Versorgungsform für Senioren und Menschen mit eingeschränkter Selbständigkeit gestartet. Es ist ein Quartiershaus entstanden, mit einem Nachbarschaftstreff mit Mittagstisch und integriertem Tagespflegeangebot, mit Wohnungen für Familien sowie Wohnungen mit Service und ambulant betreute Pflegewohngemeinschaften für Menschen mit Unterstützungsbedarf und einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der BBT-Gruppe.
Ausgangspunkt für das Projekt „Quartiershaus Hetzerath”
Um unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen die soziale Infrastruktur und den Generationenzusammenhalt in Hetzerath zu sichern und zu beleben, wurde das Projekt des Quartiershauses gestartet. Gerade im ländlichen Raum ist eine „Sorgende Dorfgemeinschaft” und das gelingende Zusammenspiel von Menschen untereinander, Staat, Organisationen der Zivilgesellschaft und professionellen Dienstleistern essentiell wichtig. Es gilt, gemeinsam die mit dem demografischen Wandel verbundenen Aufgaben zu bewältigen.
Mehrwehrt des Projekts
Mit dem Quartiershaus Hetzerath und dem damit verbunden Konzept des Aufbaus einer Sorgenden Dorfgemeinschaft (Caring Community) sollen die Menschen die Möglichkeit bekommen, möglichst lange selbstbestimmt im gewohnten sozialen Umfeld zu leben, auch bei steigendem Hilfebedarf.
Das Quartiershaus soll dazu beitragen, die pflegerische, soziale und hausärztliche Versorgung in der Gemeinde und dem näheren Umfeld des Quartiershauses sicherzustellen. Die Menschen sollen Gemeinschaft erfahren, und es soll ein Austausch untereinander ermöglicht werden. Durch die Einbindung in die Gemeinde sowie durch die Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Helfende Hände Hetzerath e.V. soll das Quartiershaus nicht für sich alleine stehen, sondern ein Teil der Gemeinde werden.
Konkrete Angebote im Quartiershaus
- Mehrgenerationen-Wohnen mit den Bereichen Nachbarschaftstreff, Pflege-Wohngemeinschaften mit
24h-Versorgung, Betreutes Wohnen mit 24h-Service, ambulante Verhinderungspflege - Nachbarschaftstreff mit Mittagstisch und integrierter Tagespflege.
Der Mittagstisch wird durch durch den Verein Helfende Hände Hetzerath sichergestellt, die Finanzierung erfolgt durch den Verkauf des Mittagessens sowie durch Spenden - Nachbarschaftshilfe durch Bürgerverein Helfende Hände Hetzerath, der Menschen im niederschwelligen Bereich unterstützt
- 24-stündige ambulante Pflege mit Notruftelefon für das Quartiershaus
- Pflege-Wohngemeinschaft mit Integration der An- und Zugehörigen zur Sicherung der hauswirtschaftlichen Versorgung mit Kostensenkung für Bewohner:innen
- hausärztliches Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum
- Einbezug des Bürgervereins Helfende Hände Hetzerath e.V. in die Versorgungsstruktur (niederschwellige Betreuungsleistungen, Mittagstisch, Unterstützung der An- & Zugehörigen in der WG bei der Hauswirtschaft)
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Mit Umsetzung des Konzeptes haben die Menschen in Hetzerath und Umgebung die Möglichkeit bekommen, möglichst lange selbstbestimmt im gewohnten sozialen Umfeld zu leben, auch bei steigendem Hilfebedarf. Das Quartiershaus trägt dazu bei, die pflegerische, soziale und hausärztliche Versorgung in der Gemeinde und dem näheren Umfeld des Quartiershauses sicherzustellen. Die Menschen erfahren Gemeinschaft und Austausch wenn sie den Nachbarschaftstreff besuchen. Hier werden neben dem täglichen Mittagstisch an Werktagen auch unterschiedliche Aktionen und Veranstaltungen durchgeführt. Mittagstisch und Veranstaltungen erfolgen unter der Federführung des Vereins Helfende Hände Hetzerath e. V.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Der Planungs- und Umsetzungszeitraum für die Räumlichkeiten des Quartiershauses, dessen Bauherr und Vermieter die gbt Wohnungsbau und Treuhand AG ist, betrug mehrere Jahre.
Die Umsetzung der Versorgungsform – von Entwicklung des Konzeptes bis hin zur tatsächlichen Versorgung von Menschen im Quartiershaus Hetzerath – erfolgte und erfolgt durch die Pflegegesellschaft St. Martin Trier. Letztere hat für das Projekt einen entsprechenden Personalbestand aufgebaut bzw. geplant. So sind für die ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaften 9 Vollkräfte geplant (für die Gewährleistung der 24 Stunden-Präsenz ohne pflegerische Versorgung).
Im ambulanten Bereich sind aktuell 3-4 Vollzeitkräfte geplant.
Der personelle Bedarf der Tagespflege ist mit ca. 4 Vollzeitkräften angedacht.

1. Preis: “Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulant er Pflegedienste. Ein Projekt der Caritasverbände Paderborn und Olpe…. (mehr lesen)

2. Preis: “Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz des Caritasverbandes Düsseldorf. … (mehr lesen)

3. Preis: Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft. Ein Projekt Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, … (mehr lesen)

Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem
Alterssimulationsanzug bewältigen
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen. Ein Projekt der Katholischen Schule für Pflegeberufe gGmbH Essen…. (mehr lesen)

Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach. Ein Projekt der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria…. (mehr lesen)

Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI
Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI. Ein Projekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. … (mehr lesen)

TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei
TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei. Ein Projekt der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee. … (mehr lesen)

Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk
Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk. Ein Projekt der Gepflegt in Bremen gGmbH…. (mehr lesen)
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen
Name des Projektes:
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen
Träger:
Katholische Schule für Pflegeberufe gGmbH, Süderichstraße 1, 45141 Essen
Zielgruppe:
Auszubildende im Gesundheitswesen, angehende Praxisanleiter:innen
Beschreibung:
Ein 8-stündiger Workshop bietet den Teilnehmer:innen theoretische Impulse und Selbsterfahrung mit einem Alterssimulationsanzug (ASA), um die Herausforderungen des Alterns besser zu verstehen. Dabei werden Maßnahmen zur Unterstützung älterer Menschen entwickelt und die Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Perspektivenwechsel der Teilnehmenden gestärkt. Zudem erfolgt eine Sensibilisierung für ethische Fragestellungen in der Pflege, wobei die Würde, Autonomie und präzise Krankenbeobachtung im Mittelpunkt stehen.
Modulübersicht:
- Einführung und Zielklärung
- Theoretische Einführung: Altersbedingte Veränderungen & Barrierefreiheit
- Selbsterfahrung mit dem ASA: Nachahmung alltäglicher Tätigkeiten im Parcours
- Reflexion & Perspektivenwechsel: Austausch und Analyse der Erfahrungen
- Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen für die Pflegepraxis
- Erarbeitung eines praxisnahen Leitfadens mit Handlungsempfehlungen
- Abschlussreflexion & Integration der Erkenntnisse in den Pflegealltag
Teilnehmer:innen waren neun Auszubildende aus dem zweiten Ausbildungsdrittel, mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Geschlechtern und Altersgruppen.
Ablauf:
- Zu Beginn wurden in Eigenarbeit Herausforderungen des Alterns erarbeitet und auf einem Whiteboard gesammelt.
- Anschließend absolvierte jede:r Teilnehmer:in einen ASA-Parcours, um typische Alltagssituationen nachzuvollziehen:
- Mobilisation im Bett, Laufen, Treppensteigen
- Aufheben eines Stifts, Setzen an einen Tisch
- Einschenken und Trinken von Wasser, Schreiben, Blättern in einem Heft
- Beobachtungen der einzelnen Aufgaben wurden von den übrigen Teilnehmenden festgehalten.
- Die Ergebnisse wurden in einer Gruppenreflexion zusammengetragen und um weitere Aspekte ergänzt.
- Anschließend wurden Lösungsansätze und präventive Maßnahmen erarbeitet und auf einer Flipchart gesammelt.
- Abschließend erfolgte eine Diskussion zur Integration der Handlungsempfehlungen in den Arbeitsalltag.
Während des gesamten Workshops wurde der Austausch über Herausforderungen im Pflegealltag aktiv gefördert. Lösungsmöglichkeiten wurden systematisch erarbeitet, um nachhaltige Veränderungen in der täglichen Pflegepraxis zu ermöglichen.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Zum Ende des Workshops zeigte sich ein deutliches Umdenken bei den Teilnehmer:innen. Das Verständnis für die körperlichen Einschränkungen älterer Menschen und die damit verbundenen Herausforderungen ist spürbar gestiegen.
Die Teilnehmer:innen erhielten neue Denkanstöße, Perspektiven und praktische Anregungen, die einen empathischeren Umgang mit Bewohner:innen in der Langzeitpflege fördern. Die gemeinsame Erarbeitung konkreter Maßnahmen ermöglichte es, die gewonnenen Selbsterfahrungen gezielt in den Pflegealltag zu übertragen.
Die entwickelten Maßnahmen wurden darauf ausgerichtet, die Autonomie älterer Menschen zu stärken und ihre Würde zu bewahren. Besonders der Rollentausch mit dem Alterssimulationsanzug führte dazu, dass sich die Teilnehmenden intensiver mit den alltäglichen Herausforderungen der Bewohner:innen auseinandersetzten. Dies motivierte sie, sich aktiv für eine selbstbestimmtere Lebensgestaltung älterer Menschen in ihren Arbeitsbereichen einzusetzen.
Ein zentrales Thema, das sich während des Workshops herauskristallisierte, war die Autonomie von kognitiv beeinträchtigten Bewohner:innen. Viele der erarbeiteten Handlungsempfehlungen wurden gezielt auf diese Gruppe ausgerichtet.
Besonderes Augenmerk legten die Teilnehmenden auf die Mitbestimmung der Bewohner:innen. Es wurde intensiv diskutiert, wie diese partizipativ in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können, um ihre individuellen Bedürfnisse besser zu berücksichtigen.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Zeitliche Ressourcen
- Der Workshop umfasst 7,5 Zeitstunden und findet an einem regulären Schultag von 8:15 bis 15:45 Uhr statt.
- Drei Pausen, darunter eine längere Erholungspause nach dem ASA-Parcours, sind integriert.
- Die Vorbereitung und Nachbereitung des Demoraums erfordert zusätzliche sechs Stunden für eine Lehrkraft oder Workshopleitung.
Personelle Ressourcen
- Eine Lehrkraft oder ein:e Moderator:in zur Durchführung des Workshops.
- Eine Lehrkraft oder Workshopleitung für die Vorbereitung und Nachbereitung des Demoraums sowie die Erstellung von Materialien (Arbeitsblätter, Tabellen für den Parcours, Fragen zu Herausforderungen).
Räumliche und materielle Ressourcen
- Ein geeigneter Raum mit ausreichend Platz für eine kleine Gruppe.
- Ausstattung für den Parcours:
- Pflegebett, Tisch, Stuhl
- Alltagsgegenstände (Glas, Wasser, Zeitung, Zettel, Stift)
- Alterssimulationsanzug (ASA)
Finanzielle Ressourcen
- Der größte Kostenfaktor ist der Alterssimulationsanzug, dessen Preis je nach Modell im unteren bis mittleren vierstelligen Bereich liegt.

1. Preis: “Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulant er Pflegedienste. Ein Projekt der Caritasverbände Paderborn und Olpe…. (mehr lesen)

2. Preis: “Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz des Caritasverbandes Düsseldorf. … (mehr lesen)

3. Preis: Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft. Ein Projekt Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, … (mehr lesen)

Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem
Alterssimulationsanzug bewältigen
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen. Ein Projekt der Katholischen Schule für Pflegeberufe gGmbH Essen…. (mehr lesen)

Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach. Ein Projekt der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria…. (mehr lesen)

Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI
Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI. Ein Projekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. … (mehr lesen)

TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei
TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei. Ein Projekt der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee. … (mehr lesen)

Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk
Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk. Ein Projekt der Gepflegt in Bremen gGmbH…. (mehr lesen)
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Name des Projektes:
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Träger:
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria, Graseggerstraße 105, 50737 Köln
Zielgruppe:
Bewohner:innen, hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen
Beschreibung:
Das Projekt „Lebenskrisen im Alter besser meistern“ zielt darauf ab, die Begleitung älterer Menschen in schwierigen Lebensphasen durch qualifizierte ehrenamtliche Mitarbeiter zu verbessern. Der Alterungsprozess ist nicht nur durch körperliche Einschränkungen wie Seh- und Hörverlust oder nachlassende Mobilität geprägt, sondern auch durch psychosoziale Herausforderungen. Dazu gehören Pensionierung, der Verlust nahestehender Menschen, erlebte Traumata oder der Umzug in eine Pflegeeinrichtung.
Zur Qualifizierung der Ehrenamtlichen wurde ein Curriculum zur Ausbildung von Seniorencoaches entwickelt und in fünf Kursen durchgeführt. Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) dient dabei als pädagogisches Konzept.
Seminarinhalte:
- Die hohe Kunst des Älterwerdens – Kennenlernen und Entscheidungsfindung
- Miteinander reden – einander verstehen – Kommunikation und Gesprächsführung
- Psychische Erkrankungen im Alter
- Die Person in der Rolle des Coaches – Vertiefung und Reflexion (mit Ehrenamtskoordinatorin)
- Hypotheken und Ressourcen der eigenen Lebensgeschichte
- Auseinandersetzung mit Sterben und Tod – Umgang mit einem Lebensthema
- Mein Weg zum Seniorencoach – Abschluss und feierliche Zertifizierung
Die Teilnehmenden reflektieren ihren eigenen Lebensweg und setzen sich intensiv mit dem Prozess des Alterns auseinander. Ziel ist es, eine empathische Haltung zu entwickeln und sich in die Situation älterer Menschen hineinzuversetzen. Wichtige Lernpunkte umfassen Selbstwahrnehmung, Beziehungsaufbau und Interventionsmöglichkeiten.
Während der neunmonatigen Weiterbildung wurden die Teilnehmenden durch begleitende Supervision unterstützt – eine Begleitung, die auch nach Abschluss des Kurses fortgesetzt wird.
Die Ausbildung befähigt ehrenamtliche Mitarbeiter dazu, ältere Menschen individuell in ihren Lebensphasen zu begleiten. Als Seniorencoaches schaffen sie einen geschützten Raum für Austausch, in dem ältere Menschen ihre Herausforderungen besprechen und annehmen können.
Welche Verbesserungen konnten Sie erzielen?
Aus Sicht der Bewohner:innen
Eine direkte Befragung der Bewohner:innen wurde bewusst vermieden, um keinen Leistungsdruck für die Seniorencoaches zu erzeugen. Indirekte Rückmeldungen von Bewohner:innen und Angehörigen zeigen jedoch eine hohe Zufriedenheit mit der ehrenamtlichen Begleitung. Die Seniorencoaches schenken den Bewohner:innen kostbare Zeit, ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte und bieten Trost und Ermutigung in herausfordernden Lebensphasen.
Aus Sicht der ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen
- Erleben eines hohen Maßes an Wertschätzung
- Ehrenamtliche Arbeit wird zu einem integralen Bestandteil professionellen Handelns
- Profilierung und Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit
- Förderung der Selbstreflexion und Erweiterung der Kenntnisse und Handlungskompetenzen
- Sicherheit im Umgang mit herausfordernden Situationen wird gestärkt
- Erreichen von Bewohner:innen, die sonst schwer zugänglich sind
Aus Sicht der hauptamtlichen Mitarbeiter:innen
- Integration der Ressourcen und Kompetenzen der Seniorencoaches in die Betreuung
- Teilnahme der Seniorencoaches an der Mäeutischen Bewohnerbesprechung
- Gegenseitiges Feedback zwischen Haupt- und Ehrenamt hat sich verbessert
- Spürbare Erweiterung des methodischen Handwerkszeugs
- Ehrenamtliche Kolleg:innen geben wertvolle Impulse für die Betreuung
- Entwicklung eines strukturierten Abstimmungsprozesses zur Verbesserung von Information, Kommunikation und Transparenz, der eine engere Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen ermöglicht hat.
Welche Ressourcen waren erforderlich?
Jeder Kurs erstreckte sich über neun Monate und umfasste insgesamt 14,5 Seminartage sowie 24 Stunden Gruppensupervision. Diese intensive Weiterbildung erforderte eine hohe persönliche Zeitinvestition seitens der ehrenamtlichen Teilnehmer:innen.
In die Umsetzung waren mehrere Akteure eingebunden:
- Koordinatorinnen Ehrenamt
- Seniorenhausleitungen und Bereichsleitungen für Abstimmungsprozesse
- Ein Gesamtverantwortlicher für das Projekt sowie die Geschäftsführung auf Trägerebene
Die TZI-Referent:innen und Supervisor:innen kamen größtenteils von extern. Eine Ordensschwester (TZI-Lehrbeauftragte), die in einem Seniorenhaus lebte, sowie zwei hauptamtliche Mitarbeiterinnen mit TZI-Diplom übernahmen ebenfalls Teile der Schulung.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch Fördermittel und Fundraising, wodurch ein großer Teil der Kosten gedeckt wurde. Nach Abzug dieser Mittel verblieb ein mittlerer fünfstelliger Betrag pro Kurs, einschließlich der Verpflegungskosten und Honorare für die Referentinnen.

1. Preis: “Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulanter Pflegedienste
“Integrierte Pflegebegleitung” als neue Leistung ambulant er Pflegedienste. Ein Projekt der Caritasverbände Paderborn und Olpe…. (mehr lesen)

2. Preis: “Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz
“Bleib Du!” – Treff für schwule Männer mit Demenz des Caritasverbandes Düsseldorf. … (mehr lesen)

3. Preis: Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel
Quartiershaus Hetzerath – Haus Daniel. Umsetzung eines Projektes zur Schaffung einer sorgenden Dorfgemeinschaft. Ein Projekt Pflegegesellschaft St. Martin Trier gGmbH, … (mehr lesen)

Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem
Alterssimulationsanzug bewältigen
Walking in my suit – Den Parcours des Alltags mit einem Alterssimulationsanzug bewältigen. Ein Projekt der Katholischen Schule für Pflegeberufe gGmbH Essen…. (mehr lesen)

Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach
Lebenskrisen im Alter besser meistern – Qualifizierung Ehrenamtlicher zum Seniorencoach. Ein Projekt der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria…. (mehr lesen)

Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI
Teresa.AI – Menschen im hohen Alter entdecken KI. Ein Projekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn e.V. … (mehr lesen)

TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei
TALIS: Täglich Aktiv Leben – Individuell und Sorgenfrei. Ein Projekt der St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee. … (mehr lesen)

Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk
Weihnachtsfreude im Seniorenheim – der mobile Weihnachtskiosk. Ein Projekt der Gepflegt in Bremen gGmbH…. (mehr lesen)