Pflege darf kein Luxus werden
Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes und des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.
Pflege darf kein Luxus werden
Der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband VKAD sehen Länder bei Investitionskosten in der Pflicht.
Berlin, 19. Juli 2023 | „Die gerade bekannt gewordenen Zahlen zu den Kostenlasten der Pflege, die von den pflegebedürftigen Menschen in Einrichtungen der Altenhilfe zu schultern sind, zeigen: Wir brauchen endlich eine nachhaltige Finanzierungsverantwortung für die Pflege. Dabei sehen wir insbesondere auch die Länder in der Pflicht, verlässlich die Investitionskosten zu übernehmen“, so Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Pflegebedürftige in stationären Einrichtungen tragen im Durchschnitt über 2.600 Euro Kosten monatlich selbst. Dieser Betrag könnte bereits um rund 500 Euro gesenkt werden, wenn die Länder ihren Pflichten nachkämen.
Grund für die aktuellen Steigerungen des Eigenanteils sind, neben den auf die Pflegebedürftigen verschobenen Investitionskosten, steigende Löhne für die Pflegekräfte.
„Selbst wenn Entlastungszuschläge ab dem 1.1.2024 steigen, ist dies keine nachhaltige Lösung für die stetig steigende finanzielle Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner. Wir brauchen ein belastbares Konzept zur Begrenzung der Eigenbelastung“, so Barbara Dietrich-Schleicher, Vorstandsvorsitzende des Caritas-Fachverbandes Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD). „Gerade wenn Pflegebedürftige, typischerweise mit einer dementiellen Erkrankung, über viele Jahre in einer Einrichtung leben, sind die hohen Eigenanteile der direkte Weg in die Grundsicherung“, kritisiert die Caritas-Präsidentin.
Kürzung im Haushalt 2024 ist völlig falsches Signal
Dem Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2024 nach zu urteilen, steht die dramatische Lage in der Pflege für die Politik noch nicht ausreichend klar vor Augen. „Die geplante Kürzung für die Pflegeversicherung von erneut einer Milliarde Euro ist ein völlig falsches Signal und verhöhnt die Bemühungen um eine solide Finanzierung“, so die Caritas-Präsidentin.
Für den Caritasverband verweist sie erneut auf die vielen offenen Fragen in der Pflegepolitik, mit denen sich die Bundesregierung schleunigst befassen muss – etwa die dringend erforderliche Entlastung pflegender Angehöriger, die Stärkung einer quartiersbezogenen häuslichen Pflege und die Regulierung der sogenannten 24-Stunden-Pflege.
Pressemitteilung als PDF Dokument
Weitere Pressemitteilungen
Gutachten für die große Pflegereform liegt vor. Historischer Meilenstein für die Pflegeversicherung der Zukunft
14.03.2025 | Mit dem heute in Berlin vorgestellten 3. Gutachten zur „Alternativen Ausgestaltung der Pflegeversicherung“ gelingt der große Wurf für die dringend erforderliche, große Pflegereform. Die Initiative liefert gemeinsam mit dem Bremer Experten Prof. Dr. Heinz Rothgang die Blaupause für die große Pflegereform die Union und SPD bereits im Sondierungspapier ankündigen…. (mehr lesen)
Innovationspreis für die Langzeitpflege: Drei wegweisende Projekte ausgezeichnet
11.03.2025 | Unter dem Motto „Innovationen für ein selbstbestimmtes und würdevolles Altern“ hat der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland im Rahmen seiner Bundestagung drei praxiserprobte Projekte mit dem Innovationspreis für die Langzeitpflege ausgezeichnet. Mitglieder des Verbandes hatten die Möglichkeit, sich zu bewerben. Die ausgezeichneten Projekte zeigen neue Wege für eine zukunftsfähige Pflege…. (mehr lesen)
Zuwanderung als Chance – Schluss mit populistischen Debatten
06.02.2025 | Während die Bundestagswahlkämpfe von hitzigen Debatten über Zuwanderung und Integration bestimmt werden, geraten die wirklich drängenden Fragen aus dem Blick: Wie sichern wir unseren Sozialstaat? Wie stellen wir sicher, dass pflegebedürftige Menschen auch in Zukunft gut versorgt werden? Anstatt Lösungen für diese Herausforderungen zu erarbeiten, wird die politische Diskussion zunehmend von Stimmungsmache überlagert…. (mehr lesen)
Pflegeeinrichtungen massiv unter Druck: VKAD fordert Bürokratieabbau
04.02.2025 | Überbordende bürokratische Prozesse belasten zunehmend die Pflege in Deutschland. Immer mehr stationäre Pflegeheime und ambulante Dienste kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt an, Hindernisse in der neuen Legislatur konsequent abzubauen…. (mehr lesen)
30 Jahre Pflegeversicherung sind kein Grund zum Feiern
02.01.2025 | Vor 30 Jahren wurde die Soziale Pflegeversicherung als Teilleistungssystem eingeführt, um Pflegebedürftige finanziell abzusichern und Kommunen zu entlasten. Heute steht das System vor grundlegenden Herausforderungen. Der VKAD sieht den Bedarf einer Reform, statt einfacher Beitragserhöhungen…. (mehr lesen)
Pflege muss Priorität auf der politischen Agenda haben!
17.12.2024 | Die Ampelregierung hat ihre pflegepolitischen Ziele verfehlt. Angesichts einer sich dramatisch zuspitzenden Situation in der stationären und ambulanten Pflege muss das Thema in der kommenden Legislatur zwingend auf die politische Agenda. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) fordert ein Bundesministerium für Pflege und Gesundheit…. (mehr lesen)
Ehrenamt in der Altenhilfe stärken: Alle Möglichkeiten nutzen
04.12.2024 | Ehrenamtliches Engagement bringt Begegnung, Gemeinschaft, Freude und Lebensqualität für beide Seiten: Für bürgerschaftlich Engagierte ebenso wie für Menschen im Alter. Die Gewinnung Ehrenamtlicher ist keine Selbstverständlichkeit. Träger gemeinnütziger Organisationen können dabei bestehende Rahmenbedingungen nutzen, um Engagement attraktiv zu gestalten. Der Caritasverband Westerwald Rhein-Lahn, Mitglied im Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), zeigt, wie dies in der Praxis funktioniert…. (mehr lesen)
Trotz Ampel-Bruch: Pflege jetzt nicht hängen lassen
18.11.2024 | Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) mahnt eindringlich, die geplanten Gesetzesvorhaben zur Pflege trotz des Bruchs der Ampelkoalition umzusetzen. Dazu zählen das Pflegekompetenzgesetz und das Pflegefachassistenzgesetz. Eine Verschiebung wäre ein bitteres Signal für die Pflegebranche…. (mehr lesen)
Druck von allen Seiten: Zahlungsverzug der Sozialämter gefährdet Pflegeeinrichtungen
09.10.2024 | Sozialämter weisen erhebliche Zahlungsrückstände gegenüber Pflegeeinrichtungen auf. Das zeigt eine Blitzumfrage des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD). Fast drei Viertel der 130 befragten Träger von sind davon betroffen. Zusätzlich erzeugt die prophezeite Zahlungsunfähigkeit der sozialen Pflegeversicherung (SPV) Verunsicherung in der Langzeitpflege…. (mehr lesen)