Pflegepersonal stärken durch Alternativen zur Leiharbeit
Pressemitteilung
Pflegepersonal stärken durch Alternativen zur Leiharbeit
Laut einer Umfrage unter mehr als 300 Trägern von Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten der Caritas sind viele Pflegekräfte frustriert vom zunehmenden Einsatz von Leiharbeitsfirmen. Gleichzeitig greift ein Drittel der befragten Träger auf Leiharbeitsfirmen zurück. Der VKAD fordert, alternative Ansätze, wie trägereigene Personalpools, gezielt zu fördern.
Berlin/Freiburg, 11.05.2023 | „Die Mitarbeitenden von Leiharbeitsfirmen halten in vielen Pflegeeinrichtungen die Versorgungssicherheit aufrecht. Ohne sie wäre die personelle Lage in der Pflege noch prekärer als ohnehin“, stellt VKAD-Vorsitzende Eva-Maria Güthoff klar.
„Gleichzeitig kann der dauerhafte Einsatz von Leiharbeitsfirmen in der Pflege keine Lösung sein. Die Rückmeldungen unserer Mitglieder sprechen eine eindeutige Sprache: Mitarbeitende der Stammbelegschaft sind frustriert, weil sie oft die unattraktiveren Schichten übernehmen müssen. Hinzu kommt, dass Leiharbeitskräfte zeitaufwändig eingearbeitet werden und weniger Verantwortung tragen als das Stammpersonal. Dieses Ungleichgewicht kann immer wieder zu Spannungen bei den festangestellten Mitarbeitenden führen“, so Güthoff.
Für ihren flexiblen Einsatz erhalten Leiharbeitskräfte in vielen Fällen mehr Geld als Festangestellte. Das bedeutet für Träger zusätzlich ein wirtschaftliches Risiko. Im Jahr 2022 zahlten die an der Umfrage teilnehmenden Träger mehr 12,3 Millionen Euro an teure Leiharbeitsfirmen – Personalkosten, die nicht über den Pflegesatz refinanziert wurden. „Wenn es für die Träger schlichtweg nicht mehr rentabel ist, alle Betten zu belegen, wenn dafür Leiharbeit nötig ist, läuft im System etwas schief“, so Güthoff.
„Der VKAD setzt sich dafür ein, dass alternative Ausfallkonzepte, wie Springer- oder sogenannte Flexpools von den Kassen refinanziert werden. Unsere Mitglieder setzen bereits gute Konzepte um. Wenn Mitarbeitende des eigenen Personalstamms einen finanziellen Ausgleich für ihre Flexibilität bekommen, steigert das die Zufriedenheit und ist sogar noch günstiger als externe Leiharbeitsfirmen. Wir begrüßen, dass der aktuelle Entwurf des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG) die Leiharbeit bekämpfen und alternative Ansätze befördern will“, so Güthoff. „Allerdings müssen die guten Ideen nun auch refinanziert werden.“
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Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
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