Trotz Demenz: Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen
Pressemitteilung
Trotz Demenz: Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen
Anlässlich der Woche der Demenz betont der VKAD die Notwendigkeit gesellschaftlicher Teilhabe für Menschen, die von Demenz betroffen sind, sowie für ihre Angehörigen. Ein Beispiel hierfür ist das „Café TrotzDem“ in Oberndorf am Neckar.
Berlin/Freiburg, 21. September 2023 | Laut Zahlen der Bundesregierung leben derzeit in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt die Zahl der Betroffenen weiter zu. Mehr als die Hälfte der pflegebedürftigen Menschen mit Demenz wird derzeit zu Hause versorgt.
„Für Menschen, denen der Alltag aufgrund fortschreitender Demenz zunehmend schwerfällt, endet das soziale Leben oft im Rückzug. Die folgende Vereinsamung verstärkt demenzielle Symptome und belastet sorgende Angehörige schwer. Ihnen bleibt keine Zeit für eigene Aktivitäten und so sind sie ebenfalls von sozialer Isolation betroffen”, erklärt Barbara Dietrich-Schleicher, Vorstandsvorsitzende des VKAD.
Niederschwellige Angebote im Sozialraum sind daher unentbehrlich. Mitgliedseinrichtungen und -dienste des VKAD bieten beispielsweise Demenz-Cafés an. Hier haben Betroffene die Möglichkeit, in einer angenehmen Atmosphäre zusammenzukommen und an einem individuell gestalteten Programm teilzunehmen.
Ein besonderes Projekt zur Förderung gesellschaftlicher Teilhabe von Betroffenen und Angehörigen ist das „Café TrotzDem“, das von der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung betrieben wird. Das Café findet einmal im Monat statt und wird von Fachkräften und Ehrenamtlichen begleitet. Es unterscheidet sich von anderen Demenz-Cafés dadurch, dass es nicht in einer klassischen Senioreneinrichtung, sondern in einem städtischen Generationenhaus stattfindet.
Edith Bertsche, die Einrichtungsleitung vom Seniorenzentrum Haus Raphael, und Beatrice Gaiselmann von der Beratungsstelle ADELE (Anlaufstelle für Demenz und Lebensqualität) der Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung haben das Projekt gemeinsam initiiert. Beatrice Gaiselmann sagt: „Unser Ziel ist es, Einsamkeit und sozialem Rückzug entgegenzuwirken. Die Struktur der Nachmittage ist konstant, um den Gästen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. In kleiner Runde bieten wir Gespräche und geselliges Beisammensein an. Bei Kaffee und Kuchen teilen die Menschen schöne Erinnerungen aus dem eigenen Leben. Unsere Gäste, sowohl Menschen mit Gedächtnislücken als auch Angehörige, sollen eine unbeschwerte Zeit genießen.”
Hervorzuheben ist dabei die Rolle der Ehrenamtlichen. „Ohne die Unterstützung durch Menschen, die in ihrer Freizeit das Projekt unterstützen, wäre unsere Arbeit nicht möglich“, unterstreicht Edith Bertsche. „Ob kurzfristig oder langfristig, interessierte Ehrenamtliche sind bei uns immer willkommen.“
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